Bundesinnenminister Horst Seehofer hat die Öffentlichkeit mehrfach dreist manipuliert. Jetzt geht es um eine mehr als fragwürdige Figur, die sein Panik-Papier mitformuliert hat. Welche Berater beruft der Innenminister mit unseren Steuergeldern?
Die Schwindel-Strategie von Horst Seehofer
Immer neue Schwindeleien von Horst Seehofer fliegen auf: Zuerst war es das Papier aus dem Innenministerium, das vor den Folgen der Pandemiepolitik gewarnt hat und das durch TE veröffentlicht wurde. Horst Seehofer gab sich unschuldig: obwohl das Papier durch alle Abteilungen des Innenministeriums lief und dem Staatssekretär vorgelegt wurde, behauptete er wahrheitswidrig: Es sei nur eine Privatmeinung.
Jetzt flog auf, dass die vom Innenministerium vorgelegte Analyse über die Gefährlichkeit von CoVid-19 manipuliert ist: Führende deutsche Forschungsinstitute manipulierten die Daten, bis ein Horrorszenario entstanden war, mit dem anschließend die Einschränkungen der Grundrechte gerechtfertigt wurde.
An diesem Wochenende wird bekannt, welche fragwürdigen Personen daran mitschrieben: Offensichtlich hat es Seehofer nicht gereicht, sogenannte „Forschungseinrichtungen“ wie das Institut der Deutschen Wirtschaft, das RWI und DIW zu verfälschten Darstellungen zu überreden – die Ergebnisse wurden noch mal von einem Mao-Anhänger überarbeitet und dramatisiert.
Wer Horst Seehofer berät
Kurzum: Otto Kölbl ist ein idealer Berater in Corona-Fragen für das Bundesinnenministerium. Im Internet bezeichnet er sich selbst als Mitglied der Covid-19 Task Force des Bundesinnenministeriums. Nach bereits Mitte letzten Jahres erfolgter Auskunft des BMI arbeitete er am bekannten, mittlerweile öffentlichen Papier „Wie wir COVID-19 unter Kontrolle bekommen“ mit, in dem am Anfang der Pandemie mit Horrorszenarien Stimmung für „repressive Maßnahmen“ gemacht wurde.
Wie die Welt am Sonntag nun öffentlich machte, war er nicht nur Teil des Gremiums, sondern einer der entscheidenden Autoren. Er soll der Verfasser des zentralen Absatzes „Worst case verdeutlichen!“ gewesen sein. Darin heißt es u.a. „Um die gewünschte Schockwirkung zu erzielen, müssen die konkreten Auswirkungen einer Durchseuchung auf die menschliche Gesellschaft verdeutlicht werden“. U.a. mit der historischen Formel „2019 = 1919 + 1929“ soll gezielt Angst verbreitet werden, denn nur durch Angst würden sich die Menschen an die Regeln halten.
Die Verwunderung ist verständlich. Kölbl ist ein relativ unbekannter Doktorand mit höchst fragwürdigen Ansichten zum chinesischen Regime. Wie er in einen solchen Beraterstab gekommen ist und an einer Analyse mitwirken kann, die an einem entscheidenden Wendepunkt potentiell großen Einfluss hatte, ist schleierhaft. In der gleichen Weise, wie er Maos Politik auf seinem Blog verteidigt, entwickelt das Papier eine Rechtfertigung für die Corona-Politik: Maßnahmen, die zwar demokratisch und rechtsstaatlich fragwürdig sind, müssen dennoch getroffen werden, weil sie von notweniger Effizienz sind. Ob diese Argumentationserfahrung die gewünschte Kompetenz war, die hier eingebracht werden sollte?
Kaum Kritik an Horst Seehofer
Diese Vorgänge um Horst Seehofer hätten in einem Land, in dem noch ein Rest politischer Anstand herrscht, längst den Rücktritt des Schwindel-Ministers zwingend gemacht. Nicht in Deutschland. Hier hängen sich die Journalisten der Bundespressekonferenz wie im Fall des Corona-Papiers an seine Rockschösse und übernehmen komplett unkritisch Seehofers Darstellung.
Auch die Veröffentlichung seiner Manipulationen von Forschungsinstituten war kaum eine Zeile wert; das ZDF berichtete kurz mit 10-tägiger Verspätung. Offensichtlich folgen die Medien bereitwillig seinem Kurs und stützen ihn, so lange er sich konform zu Merkel verhält.
Andere Erkenntnisse dagegen werden sofort kritisiert und zerschossen, wie die aktuelle Studie über die Ursprünge der Pandemie zeigen. Die Ergebnisse einer einjährigen Untersuchung von Prof. Wiesendanger an der Uni Hamburg zum Corona-Ursprung wird zur Stunde noch verrissen, weil sie unwissenschaftlich sein soll. „Toxisch“, „unwürdig“, „krude“ und „fragwürdig“ heißt es dazu. Wenn die Ergebnisse eines Nanowissenschaftlers, der Mitglied der Leopoldina ist und als Physiknobelpreisträger gehandelt wurde, von der Presse in wenigen Federstrichen zu verschwörungstheoretischem Unsinn erklärt werden können – was ist dann vor diesem Hintergrund mit der Lockdown-Strategie der Bundesregierung?
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