Es mag sein, dass Hertha BSC, der Berliner Fußballklub, der sich noch auf Rang 14 der Bundesliga hält, aber sich „mitten im Abstiegskampf“ befindet, wie der Tagesspiegel schreibt, auch mal wieder Medienlob einheimsen wollte. Und wenn es auf dem Fußballfeld nicht gelingt, dann bietet sich inzwischen eben das unbegrenzte Feld der Political Correctnes, des Meinungszwanges an. Bis vorgestern war Hertha BSC mit seinem ungarischen Torwarttrainer Zsolt Petry noch sehr zufrieden. Doch dann gab Petry der großen ungarischen Tageszeitung Magyar Nemzet am 5. April ein Interview.
Dass Zsolt Petry betonte, dass er hingegen einen konservativen Standpunkt einnehme, dürfte den Meinungswächtern von Hertha BSC schon missfallen haben, doch dann hakte der Interviewer noch einmal nach und erkundigte sich, ob Petry Sympathien für die Konservativen hege. Darauf antwortete Petry unumwunden: „Absolut. Ich verstehe auch nicht, warum Europa moralisch so tief sinken kann wie jetzt. Die Einwanderungspolitik ist für mich symptomatisch für den moralischen Verfall. Wir sollten unser Leben in Europa anhand solcher patriotischer Werte fortführen, die wir in langen Jahren gelernt haben. Europa ist ein christlicher Kontinent und ich sehe den moralischen Verfall, der über Europa hinwegfegt, nicht gerne. Die Liberalen verstärken die Gegenmeinungen: Wenn du Migration nicht für gut hältst, weil unglaublich viele Kriminelle Europa überschwemmt haben, dann wirst du sofort als Rassist gebrandmarkt. Dies kann nicht zugelassen werden, die Meinung eines anderen wird viel seltener toleriert, gerade dann, wenn der Betreffende einen konservativen Standpunkt einnimmt.“
Kaum war das Interview erschienen, indem Petry von seinem grundgesetzlich garantierten Recht der freien Meinungsäußerung Gebrauch gemacht hatte, reagierte der Berliner Fußballklub prompt: „Die Geschäftsführung von Hertha BSC hat sich in Bezug auf einige Äußerungen von Torwarttrainer Zsolt Petry in einem dem Verein vorher nicht bekannten Interview mit der ungarischen Zeitung ‚Magyar Nemzet‘ nach intensiver Aufarbeitung und Beratung dazu entschlossen, Zsolt Petry mit sofortiger Wirkung freizustellen.“
Wenn man bedenkt, dass Fußball auch ein Spiegel der Gesellschaft ist, dann zeigt dieses Beispiel auch, dass im „diktatorischen Ungarn“ ein Fußballer seine von der Mehrheitsmeinung abweichenden Vorstellungen öffentlich äußern kann, während er „im besten Deutschland, das wir je hatten“, daraufhin umgehend „freigestellt“ wird, weil er eben von seinem Recht der freien Meinungsäußerung Gebrauch gemacht hat.
So wie bspw. rotgrüne Energiepolitik die Energiesicherheit zerstört, so können wir schon länger an der „Mannschaft“ verfolgen, wie rotgrüner Fußball zum Abstieg führt.
Würde Hertha BSC auch nur annähernd im Fußball die Leistung erbringen, die der Klub in der politischen Zensur virtuos demonstriert, würde Hertha BSC längst unangefochten die Bundesliga anführen und sich nicht im „Abstiegskampf“ befinden. Hic rhodus, hic salta.