Die der Sozialdemokratie nahe stehende Presse – also eigentlich die gesamte deutsche Journaille, die man Mainstream nennt – begleitet den neuen Außenminister Heiko Maas recht gefällig in sein neues Amt. Mit teils wohl unfreiwillig komischen Argumenten.
Im Außenamt am Werderschen Markt mit seinen 11.600 Mitarbeitern werde der Neue mit „viel Wohlwollen und großer Offenheit“ erwartet, so die Süddeutsche, vor allem deshalb, weil die Ministerialen glauben, „aus dem (Maas) werden wir schon einen guten Außenminister machen“. In der Zeit wird dann ein „erfahrener Diplomat“ zitiert, der die übliche Initiation beschreibt: „Der Neuling nimmt Platz, Mitarbeiter schnallen ihn fest – und schießen ihn dann durch die Welt der globalen Krisen und deutschen Interessen.“ Deutsche Interessen? Was der Heiko nie lernte, lernt der Maas nimmermehr.
Trotz quälend langer Jahre als Justizminister kann keiner der Beobachter den neuen Außenminister richtig einschätzen. Laut Staatsfunk (tagesschau.de) gelte Maas, leider ohne jeden Beleg, „schon immer als auffassungsschnell und lernfähig“. Dann habe er „als Minister fleißig geliefert – Gesetze am Fließband und deutliche Worte gegen Rechtsextremisten“. Auf das Gesetzes-Chaos, das er am Fließband produzierte, sind wir in früheren Texten ausreichend eingegangen. Seine „deutlichen Worte“ gegen Rechts qualifizieren ihn eher als einen führenden Juso-Aktivisten oder Azubi der Kahane-Stiftung, denn als Außenminister, der demnächst auf in seinen Augen wohl rechtsextreme Amtskollegen in Polen, Ungarn, Österreich, Italien, den USA … – wahrscheinlich ginge es schneller, die paar Brüder im Geiste aufzuzählen.
Auch die Freunde von der Zeit wissen um die Inhalts- und Konturlosigkeit ihres neuen Darlings und schlagen ihm deshalb eine Agenda vor, die zu seinem Profil passen könnte: Die „Menschenrechte“ wären ein feines Betätigungsfeld für den deutschen Außenminister, „Recht und Rechtsstaat“, und nicht zu vergessen „der Kampf gegen die Fluchtursachen“. Deutsche Außenpolitik zwischen Mutter Teresa und Forrest Gump.
Die wichtigste Befähigung für sein neues Amt aber erklärte Andrea Nahles, von deren Gnaden Maas befördert wurde, so: Als Saarländer müsse Maas niemand erklären, wie wichtig Europa sei. Weil das Saarland an Frankreich grenzt, ist also ein Saarländer der geborene Außenminister. Nach der Logik hätte sie auch einen Ex-Knacki zum Justizminister machen können. Der einzige Vorteil, den die Nachbarschaft zu Frankreich wirklich hätte haben können, wäre die Beherrschung der französischen Sprache – eine Sprach-Kompetenz, die ja auch von unseren Migranten zu Recht erwartet wird.
Aber Heikos, des Übereuropäers, Französisch ist, wie die Zeit einräumen muss, eher „passiv“ (wahrscheinlich wegen der sozialdemokratischen Bildungsreform der 70er). Als Trost führt das Blatt dann Heikos „China-Erfahrung“ an. „Eine Woche Rechtsstaatsdialog pro Jahr in China und eine weitere Woche in Deutschland“. Wir würden wetten, dass der „auffassungsschnelle“ Heiko dabei nicht einmal „Měihǎo“ gelernt hat. Natürlich muss er das auch nicht, ein Außenminister ist schließlich kein Dolmetscher.
Verdutzt bemerkte der französische Amtskollege, er freue sich, dass Maas „noch am Tag seiner Amtseinführung“ nach Paris gekommen sei. So übertrieben schnell haben deutsche Provinzfürsten nicht mal zu Napoleons Zeiten ihren Kotau gemacht. Maas sagt, er sei gekommen, „um die ausgestreckte Hand von Staatspräsident Emmanuel Macron endlich zu ergreifen“. Nun gut, da bewegt sich Maas auf ausgetrampelten Pfaden, die ausgestreckte Hand Macorns zu ergreifen ist ja regierungsamtlicher Common Nonsense. Nur schade, dass Macron gar keine Zeit fand, Heiko seine Hand entgegenzustrecken. Er wartet auf Scholz, den Mann mit dem Geld.
Gestern Paris, heute Warschau, morgen Brüssel. Der Anzug sitzt. Nette Floskeln sind aus Warschau überliefert, seine Dauer-Brandreden gegen „Rechts“ hat er wohl in Berlin gelassen. Lernfähig? Er will sogar eine „Partnerschaft mit Polen“. In Brüssel war Maas für seine Verhältnisse sogar fast unauffällig und schloss sich der Mehrheit der Außenminister an, die dem einstigen Euro-Paria Boris Johnson uneingeschränkte Solidarität bekundeten, aber dann doch genauere Untersuchungen zum Giftmord am Exilrussen Skripal verlangten.
Vielleicht bekam er den Satz aber auch von Andreas Michaelis, dem bisherigen Politischen Direktor des AA, ins Manuskript geschrieben. Michaelis war schon beim außenpolitischen Großsprecher Joseph Fischer tätig, der bekanntlich mit einem missbräuchlichen Ausschwitz-Verweis den ersten völkerrechtswidrigen Krieg von deutschem Boden lostrat. Michaelis soll nun zum beamteten Staatssekretär befördert werden.
Schon die ersten Tage von Heiko Maas als Außenminister lassen den eitlen, gefallsüchtigen Gecken wiedererkennen, der seine Unfähigkeit hinter Hyperaktivität und Allgemeinplätzen zu verbergen sucht. Und der ein Land vertritt, das er nur aus Juso- und Antifa-Kampfschriften und von SPD-Parteitagen zu kennen scheint. Ein ganz kleiner Fisch als leichte Beute für die Haie der Weltpolitik. Wobei nur eine Frage noch offen ist: Wessen Marionette wird Maas am Ende sein? Broder nennt den Mann, der „sich wohl als Gesamtkunstwerk begreift“ und dabei nur eine „maßlose schmalbrüstige Eitelkeit ausstrahlt“, „die Dekonstruktion des Deutschen“. Seine Conclusio: „Ohne ein großer Patriot oder Nationalist zu sein: Ich möchte von Heiko Maas nicht im Ausland vertreten werden, weil, egal, wo ich auch hinkomme, es wird mich ein Gelächter empfangen.“ So schließen wir mit Broders Worten: „Scham und Schande über Deutschland.“