Tichys Einblick
Nach Stefan Hockertz nun Paul Brandenburg

Überfallartige Hausdurchsuchungen bei Medizinern

Am Tag des Grundgesetzes schlug in Berlin eine Sondertruppe der Polizei morgens sehr früh die Tür zu der Wohnung des Arztes und Publizisten Paul Brandenburg ein, legte ihm Handschellen an und durchsuchte die Wohnung. Sein Vergehen: Er hatte sich kritisch zur Corona-Politik geäußert.

Dr. med. Paul Brandenburg, Aufnahme vom 23.02.2014

IMAGO / Horst Galuschka

Wie im TE-Wecker bereits gemeldet, brach am frühen Montagmorgen des 23. Mai ein Polizeikommando bei dem Arzt Dr. Paul Brandenburg ein, legte ihn zusätzlich in Handschellen und stellte dessen Wohnung auf den Kopf. Die Polizeitruppe, die in alter Tradition im Morgengrauen mit Panzermontur, Helmen, Schilder und Waffen anrückte, durchsuchte fast den ganzen Tag dessen Wohnung und nahm unter anderem seine Telefone mit.

Medien wie Bild und Berliner Zeitung meldeten später, dass das Polizeikommando Waffen bei Brandenburg gefunden habe und gaben damit der Geschichte einen rechtfertigenden Dreh wie Bild: »Doch das war offenbar nicht alles. Auf BILD-Anfrage bestätigte die Polizei den Einsatz, bei dem auch SEK-Beamte unterstützten. Demnach sei die Wohnung wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz durchsucht worden.«

Nahezu alle Berichte bemühen sich, Brandenburg als »Corona-Skeptiker« zu desavouieren. Geradezu erleichtert schien die Berliner Zeitung: »Brandenburgs Twitter-Account soll bereits gesperrt sein.« Später wurde die Erklärung Brandenburgs auf Telegram nachgeschoben, dass es sich um Jagdwaffen handelte: „Die Aussage der Staatsanwaltschaft bedarf der Einordnung, dass ich seit vielen Jahren Sportschütze und Jäger bin. Sämtliche Waffen hatte ich legal in meinem Besitz; keine war eine sogenannte Kriegswaffe.“

Auch der Tagesspiegel findet nichts dabei, dass diejenigen, die sich fundiert kritisch mit den Corona-Maßnahmen auseinandersetzen, mal vorsorglich mit Hausdurchsuchungen in frühen Morgenstunden und Beschlagnahmen von Telefonen bedacht werden. »Das SEK rückte zu einer Razzia bei dem Berliner Mediziner Paul Brandenburg an. Grund: Verdacht des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.« Das klingt martialisch – was hat der Mann sich auch kritisch äußern müssen!

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Der erfahrene Notfallmediziner Dr. Brandenburg war durch seine Kritik an den Corona-Maßnahmen bekannt geworden. Vor allem übte er heftige Kritik an der Corona-Panikmache des Gesundheitsministers Lauterbach, den er als »berufsmäßigen Lügner und Hetzer« bezeichnete. Die einrichtungsbezogene Impfpflicht ist für den Arzt eine »politische Gewalttat«. Er kritisiert die Corona-Zwangsmaßnahmen der Politik und ihre Einschränkungen der Freiheit.

Die immer zahlreicher aufkommenden Berichte über Impfschäden und Lockdown-Folgewirkungen besonders auf Jugendliche, wie sie gerade die DAK veröffentlichte, unterstützen nachträglich seine Kritik.

Vermutlich reicht dieses bereits für den neuen sogenannten »Phänomenbereich«, den Staat zu delegitimieren und seine Vertreter verächtlich zu machen. Brandenburg zitierte einen aus der Polizeitruppe, der zerknirscht nach der Durchsuchung geäußert hätte, es habe sehr wenig von dem ergeben, was sie eigentlich dachten. Mehr zu angegebenen inhaltlichen Gründen wollte Brandenburg auf Anraten seines Anwaltes erst einmal nicht sagen.

Dies ist nicht die erste Hausdurchsuchung, die der deutsche Staat bei Kritikern der staatlichen Corona-Maßnahmen vorgenommen hat. Durchsuchungen hatte es bei kritischen Richtern und Ärzten gegeben wie dem renommierten Immunologen und Toxikologen Professor Stefan Hockertz. Der ausgewiesene Spezialist emigrierte aus Deutschland, nachdem bewaffnete Polizisten sein Haus stürmten, auf den Kopf stellten, er verfolgt und sogar enteignet wurde. Von dieser Hausdurchsuchung habe er sich kaum mehr erholt, berichtet Hockertz in einem ergreifenden persönlichen Bericht.

Er kommt selbst aus der Impfstoffzulassung, betrieb selbst Labore in Deutschland und in der Schweiz. Er warnte sehr früh vor einer unverhältnismäßigen, autoritären und maßlosen Corona-Politik und auch vor Toten bei einer Zwangsimpfung. Auch er beschrieb detailliert die Folgewirkungen der neuartigen »Impfstoffe«.

Er berichtet von seinen persönlichen Beziehungen zum Paul-Ehrlich-Institut und von einem Gespräch mit einem Mitarbeiter, der ihm gegenüber bekundete: »Die ganzen Entscheidungen, die dort stattfinden, sind politisch getrieben. Er hat sich nie öffentlich äußern wollen, weil er Angst um seinen Job hatte.« Auf der Arbeitsebene dort schlagen, so Hockertz, die Fachleute die Hände über dem Kopf zusammen. Er schrieb sogar dem Präsidenten des Paul-Ehrlich-Institutes, Klaus Cichutek: »Wenn Politik in der Lage ist zu sagen, was wir zu sagen haben, dann kommt raus, was wir gerade sehen. Wissenschaft wird instrumentalisiert durch Politik.«

Hockertz stellte sehr früh entscheidende Fragen, etwa wie gut die gentechnischen Substanzen untersucht worden seien. »Auch der Tierarzt, der in Deutschland ein großes Institut leitet, sagte mal ganz öffentlich: ‚Wir wissen nicht, wie es funktioniert, wir wissen nicht, wie lange es funktioniert, wir wissen auch nicht, wie viel abgelesen wird (der Anweisungen auf dem RNA-Strang, Anm. d. Red.), ich weiß nur: es kommt‘«. Damit meinte er die mRNA-Vakzinierung.

Hockertz: »Wie viel von den Spike-Proteinen wird eigentlich in uns gebildet? Diese Frage ist bis heute nicht beantwortet.« Die Antwort kam am 17. Juni 2021. An dem Tag bekam er Besuch: morgens um sieben Uhr von vier bewaffneten Polizisten, die das Haus stürmten. »Als sie dann riefen: Alles sicher … kamen neun Zivilisten, Menschen, die sich bis heute nicht ausgewiesen hätten.« Hockertz weiß bis heute nicht, wer diese Leute waren. Diese neun Zivilisten durchsuchten komplett seine Wohnung und seinen Arbeitsplatz und nahmen auch alle Unterlagen und elektronischen Geräte mit.

Hockertz resümiert: »Wie kann es sein, dass wir ein Riesen-Menschenexperiment durchführen, bei dem die klinische Studie abgebrochen wurde? Die klinische Studie mit Biontech mit 40.000 Menschen – also 20.000 geimpft und 20.000 nicht behandelt – ist abgebrochen. Denn die Kontrollgruppe wurde aufgelöst. Wenn ich eine Kontrollgruppe – also die Gruppe, die nichts erhalten hat – auflöse, dann ist das das Ende der klinischen Prüfung. Genau das ist passiert. Die sollte zwei Jahre laufen. Die wäre jetzt im Herbst ’23 erst mal abgeschlossen worden, und dann hätte man erstmal schauen müssen, was kommt eigentlich dabei raus. Ich habe eine ganze Menge Fragen gestellt.«

Fragen, für die sein Haus von Polizeitrupps auf den Kopf gestellt wurde, sein Vermögen beschlagnahmt wurde, er das Land verlassen musste. Drei Tage nach der Durchsuchung, so berichtet Hockertz, bekam er dann einen seiner Computer zurück. Er habe sich überlegt, warum er einen Computer zurückbekomme. Er hat daraufhin diesen Rechner in eine professionelle Forensik gegeben. Das Ergebnis dieser technischen Untersuchung: Es wurden Veränderungen während der Beschlagnahme an diesem Gerät durchgeführt. Es wurden Zugänge verschafft, um ihn weiterhin abzuhören und um gegen ihn weiterhin zu ermitteln. Die Forensiker haben ihm mitgeteilt: »Ich wäre behandelt worden wie ein Terrorist.«

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