Nach Informationen von TE haben mehrere Vorsitzende der CDU-Kreisverbände in Südthüringen beschlossen, Hans-Georg Maaßen die Direkt- Kandidatur bei der Bundestagswahl im Wahlkreis 196 für die CDU anzutragen. Hans-Georg Maaßen sagte: „Ich habe meine Bereitschaft dazu erklärt.“
Wegen Wahrheit gefeuert
Hans-Georg Maaßen war als Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz entlassen worden, weil er der Bundeskanzlerin öffentlich widersprochen hatte, nachdem sie von einer „Hetzjagd auf Ausländer in Chemnitz“ fabulierte. Anlass war der Tod des Chemnitzer Bürgers Daniel Hillig, der von einem syrischen und einem irakischen Flüchtling mit sechs Messerstichen tödlich verletzt worden war. Die Staatsanwalt eröffnete daraufhin ein Totschlagsverfahren. In den Tagen nach der Tat kam es zu Demonstrationen und Gedenkfeiern für den Ermordeten, die von der Bundesregierung als ausländerfeindlich diskreditiert wurden.
Maaßen erklärte dagegen, dem Verfassungsschutz lägen „keine belastbaren Informationen darüber vor, dass solche Hetzjagden stattgefunden haben“. Auch lägen keine Belege für die Authentizität eines im Internet verbreiteten Videos vor, das eine solche mutmaßliche Jagd zeige.
„Hase, Du bleibst hier“
TE fand damals nach monatelangen Recherchen die Urheber dieses Videos, und enthüllt die Hintergründe. Aufgenommen wurde die Sequenz, weil eine Frau auf einem der Schweigemärsche nach dem provozierenden Auftritt von zwei Männern mit Migrationshintergrund unweit des Tatorts ihre Handy-Kamera anschaltete. Das Video dokumentiert jedoch keine Hetzjagd oder gar „Menschenjagd.“
»Dann kam es zu einem körperlichen Kontakt mit den beiden, wobei einem unserer Freunde der Inhalt eines Bierbechers über seine Kleidung und wohl auch ins Gesicht geschüttet wurde.« Weil Kathrin B. erschrocken »jetzt kracht’s aber« gedacht hatte, habe sie die Handy-Kamera angeschaltet.
Kathrin B. befürchtete, dass auch ihr Ehemann Thomas B. in Richtung der aggressiv auftretenden Migranten losstarten würde und rief ihm auf dem Video deutlich vernehmbar zu: »Hase, Du bleibst hier!« Dieses Video wurde offenkundig von der Antifa entwendet und mit anderer Intention verbreitet.
Maaßens Darstellung war damit bestätigt. Sie passte aber offenkundig nicht in das von der Bundeskanzlerin gewollte Narrativ angeblicher „Ausländerfeindlichkeit“. Im Zuge der öffentlichen Auseinandersetzung sollte Maaßen zunächst von Innenminister Horst Seehofer zum Staatssekretär wegbefördert werden. Nach Protesten des Koalitionspartners SPD wurde Maaßen jedoch in den einstweiligen Ruhestand versetzt.
Das konservative Thüringen
Der Wahlkreis, in dem Maaßen möglicherweise antritt, gilt als besonders konservativ und umfaßt mit Rhön und Rennsteig noch christlich-konservativ geprägte Landstriche. Bislang wurde der Wahlkreis von Mark Hauptmann vertreten.
Delegierte gegen Bundes-CDU
Über die endgültige Kandidatur entscheidet die Delegiertenkonferenz der CDU in diesem Wahlkreis. Nachdem sich die Vorsitzenden der Kreisverbände für Maaßen ausgesprochen haben, kann mit der Zustimmung der Basis gerechnet werden. Allerdings ist davon auszugehen, dass die Bundes-CDU massiven Einfluß nehmen wird, um Maaßen zu verhindern.
Die Kandidatur von Maaßen zeigt, dass die CDU sich im Umbruch befindet und die unteren Parteigliederungen gegen den Kurs der Bundes-CDU zu rebellieren beginnen. Viele Politiker der CDU fordern, der bisherigen inhaltliche Annäherung an die Grünen durch die Betonung der eigenen Inhalte und Wertvorstellung zu entgegnen. Die Kandidatur von Maaßen wäre nach der Vorgeschichte ein Schlag ins Gesicht für Merkel.