Hans-Georg Maaßen ist für viele deutsche Konservative ein Hoffnungsträger. Auch und gerade für die, die sich eine CDU zurückwünschen, wie sie vor der Zeit Angela Merkels war. Wenn die Werteunion nun aus der Union auszieht und eine eigene Partei gründet, soll diese an die große Zeit der CDU unter Konrad Adenauer und Helmut Kohl anknüpfen. Den Jahren zwischen 1949 und 1989. Besser bekannt als Bonner Republik.
Deswegen hat der Vorsitzende Hans-Georg Maaßen beschlossen, dass der Gründungsparteitag der Werteunion im Februar im alten Regierungssitz der Bundesrepublik stattfinden soll. Hans-Georg Maaßen will die Traditions-CDU wiederbeleben, die unter Merkel zerstört wurde und knüpft mit Namen und Logo bewusst daran an.
Ähnlich wie das Bündnis Sahra Wagenknecht wird ein Verein für die Werteunion die Vorfeldarbeit übernehmen. Das hat für die neue Partei den Vorteil, dass sie das Geld der alten Werteunion für sich herüberretten kann. Im Gespräch mit TE verweist der Vorsitzende auf die bereits vorhandene Struktur der alten CDU-Gruppierung mit ihren rund 5000 Mitgliedern. Diese ermöglichte von Beginn an ein gutes Arbeiten.
Einige Anhänger der alten Werteunion haben bereits öffentlich gemacht, dass sie die Parteigründung mit Maaßen starten wollen. Darunter Dr. Markus Krall. Laut Selbstauskunft: Manager, Autor, Christ und Politisches Tier. Auf X (Twitter) hat er bekanntgegeben, dass er zur Bundestagswahl im Herbst des kommenden Jahres antreten will.
Indes nicht für die Europawahl anzutreten, sei eine bewusste Entscheidung gewesen, sagt Maaßen TE. Der Vorsitzende der Werteunion sieht keinen entscheidenden politischen Einfluss, den das Brüsseler Parlament hätte. Stattdessen tritt die Werteunion erstmals bei den Landtagswahlen in diesem Herbst an – in Brandenburg, Thüringen und Sachsen. Dort ist Maaßen beliebt, seit er als Präsident des Verfassungsschutzes die Berichterstattungen über „Hetzjagden“ in Chemnitz in ihrer Seriosität angezweifelt hat.
Ein Erfolg bei den Wahlen sei eine gute Unterstützung für die Bundestagswahlen 2025. Dann sollen die Wähler wieder ein Angebot erhalten, wie es die CDU einst unter Adenauer oder Kohl gemacht hat. „Wir vertreten die wahren Werte der CDU“, sagt er im Gespräch mit TE. Dafür setzt die Partei stark auf wirtschaftspolitische Unternehmen, hat bereits einen Unternehmerbund gegründet. Für die CDU, wie sie Angela Merkel geschaffen hat und wie sie Friedrich Merz nun verwaltet, dürfte damit ein ernst zu nehmender Konkurrent heranwachsen – sodass für die „Merzkel“-CDU Ergebnisse unwahrscheinlich werden, wie sie die noch in der Bonner Republik eingefahren hat.
Das ist besonders gefährlich für die CSU, die wegen des neuen von der Ampel durchgesetzten Wahlrechts künftig nicht mehr auf Direktmandate setzen kann, sondern bundesweit mindestens 5 Prozent der Stimmen erhalten muss – was auf Landesebene für die CSU rund 37 Prozent erfordert, eine Zahl, bei denen dann jedes Prozent für Markus Söders Partei zählt.