Derzeit ist die Werteunion noch ein Verein mit 4000 Mitgliedern. Laut dem Vereinsvorsitzenden Hans-Georg Maaßen haben rund 6000 weitere Menschen einen Antrag auf Aufnahme gestellt, seit Maaßen erstmals öffentlich angekündigt hat, dass er aus der Werteunion eine Partei machen will – und mit der zu den Landtagswahlen im September im Osten antritt. Potenzielle neue Mitglieder will die Partei fragen, ob sie sich vorher an radikalen Bestrebungen beteiligt haben. Auch will die Partei verkrachte Sektierer als Mitglieder vermeiden.
Zur Parteigründung sollen laut Maaßen nur 40 Mitglieder des Vereins kommen. Diese habe der Vorstand ausgewählt. In Bonn werde dann am Samstag die Partei gegründet und eine Satzung sowie ein Grundsatzprogramm beschlossen. Zur Europawahl will die Werteunion nicht antreten. Bis zu den Landtagswahlen im September ließen sich die Formalitäten erledigen. Zu gleichzeitig stattfindenden Kommunalwahlen will die Werteunion nicht flächendeckend antreten – wollen das aber vereinzelte Kreisverbände tun, habe Maaßen nichts dagegen.
Der Ort der Gründung ist nicht zufällig ausgewählt. Die Werteunion sehe sich in der politischen und rechtsstaatlichen Tradition der Bonner Republik, sagt Maaßen. Die Wahl des Ortes sei eine Art Reminiszenz. Zwar sehe sich die Werteunion als eine Heimat für alle Wähler, die nach einer seriösen, konservativen Alternative zu den bisherigen Parteien wünschten. Doch ihre besondere Zielgruppe seien ehemalige Wähler von FDP, CDU und CSU.