Tichys Einblick
Wahl in Thüringen

Hans-Georg Maaßen gratuliert Thomas Kemmerich und kritisiert CDU

„Hätte mir Ministerpräsidenten meiner eigenen Partei gewünscht.“

Jens Schlüter/AFP/Getty Images

„Ich gratuliere Thomas Kemmerich zur Wahl“, sagte der frühere Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen im Gespräch mit Tichys Einblick. Gleichzeitig kritisierte er seine eigene Partei für ihre Taktik in den vergangenen Wochen: „Ich hätte mir natürlich die Wahl eines Ministerpräsidenten meiner Partei für Thüringen gewünscht. Aber dafür hatte leider der politische Wille gefehlt.“ Noch unmittelbar vor der heutigen Ministerpräsidentenwahl hatte der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther, der als Merkel-nah gilt, dem Thüringer CDU-Vorsitzenden Mike Mohring geraten, eine Minderheitsregierung des Linkspartei-Ministerpräsidenten Bodo Ramelow zu unterstützen und sich nicht „sturheil in die Opposition“ zu begeben.

Maaßen sieht gute Chancen für den der FDP-Mann Kemmerich, eine stabile Regierung zu bilden: „Ich glaube, dass Kemmerich ein guter Ministerpräsident sein kann. Bodo Ramelow hat lange mit nur einer Stimme Mehrheit regiert. Thomas Kemmerich kann gut regieren, wenn er nach allen Seiten offen ist.“

Der neue thüringische Ministerpräsident kann sich auf eine Mehrheit aus FDP, CDU und AfD stützen.

Die AfD hatte bereits signalisiert, eine Regierungskonstellation dauerhaft zu stützen, die eine Alternative zu der nun abgewählten rot-rot-grünen Regierung darstellt. AfD-Landeschef Björn Höcke bot dafür auch an, sich selbst aus der ersten Reihe zurückzuziehen, um eine rechts-bürgerliche Mehrheitsbildung zu erleichtern.

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