Am 20. November fand eine Demonstration unter dem Motto „Gegen Respektlosigkeit gegenüber unserem Propheten Muhammad“ in Hamburg statt. Eine ähnliche Demonstration hielten muslimische Aktivisten auch schon am 8. November ab, kurz nach den Morden in Frankreich. Die Organisatoren setzten sich „gegen: Islamophobie, Rassismus, Diskriminierung, Beleidigung“ und „für: Anti-Islamophobie, Toleranz, Akzeptanz, Respekt“ ein. Wie der Verfassungsschutz jetzt feststellte, ist die islamistische Szene der Stadt nicht bereit, diese Toleranz selbst aufzubringen. Das Landesamt für Verfassungsschutz gab bekannt, dass die „als Beleidigung empfundenen Karikaturen […] über alle organisatorischen Grenzen innerhalb der islamistischen Klientel beklagt und Frankreich scharf für seine vermeintliche antiislamische Politik verurteilt“ wurde, während die Morde hingegen „kaum kritisiert, in einzelnen Fällen sogar begrüßt, als folgerichtig und für gerechtfertigt erachtet“ wurden.
Wie die Hamburger Morgenpost berichtete, haben Salafisten in den sozialen Medien positive Stellungnahmen zu Anschlägen gepostet und den Mörder des Lehrers Samuel Paty aus Frankreich gehuldigt, während der Lehrer selbst als „Hund“ beschimpft wurde. Am 18. Oktober postet ein Hamburger Salafist das Bekennervideo des Mörders, das mit einem französischen Kampflied unterlegt ist. Darin wird dazu aufgerufen, Frankreich zu schlagen, „es ist Zeit, sie zu demütigen. Wir wollen Leid und Todesfälle zu Tausenden sehen.“
In vielen Posts wird immer wieder der Vorwurf zum Ausdruck gebracht, Europa starte einen „neuen Kreuzzug“. Eine Äußerung die einem bekannt vorkommt, denn das hat vor kurzem auch Erdogan behauptet.
Weiter haben sie selbst zum Widerstand gegen die Meinungsfreiheit aufgerufen. Der Prophet sei „wichtiger als jede wertvolle Person in unserem Leben; niemand hat das Recht ihn zu beleidigen. Niemand soll zulassen, dass jemanden unsere ehrenvolle Religion mit Taten oder Worten angreift, egal was der Preis dafür ist.“ zitierte die Zeitung. Die Hamburger Morgenpost hat selbst schon auf unangenehme Weise mit der islamistischen Szene Bekanntschaft gemacht. Nachdem sie 2015 aus Solidarität mit den ermordeten Karikaturisten die Zeichnungen veröffentlichte, kam es zu einem Brandanschlag auf das damalige Verlagsgebäude.
Umso beunruhigender wird damit die Tatsache, dass die islamistische Hetze nicht mehr nur hinter dem Schutz der Anonymität des Internets verbreitet wird. In einer Hamburger Moschee behauptete der Imam in der Freitagspredigt am 23. Oktober 2020, dass die Ungläubigen ständig den Propheten beleidigen würden. Der Leiter des islamistischen Al-Azhar-Instituts hat ebenfalls keine Scheu, seine Propaganda öffentlich zu verbreiten. Er behauptet, dass die Moscheen in Hamburg immer wieder respektlos behandelt und Muslime jeden Tag diskriminiert werden.
Damit, selbst zu diskriminieren, hat er aber kein Problem, und so spricht er sich gegen eine Integration aus, weil die Scharia Teil des islamischen Glaubens sei. Sie dürfe nur von Muslimen gedeutet werden. Er ist auch ein Organisator der Demonstration am 8. und 20. November. In einer Rede auf der letzten Demo behauptete er, er sei „gegen den politischen Islam“ und würde die Morde in Frankreich verurteilen, so die FAZ – doch der Verfassungsschutz scheint anderer Ansicht zu sein. Er warnt: „Wer an Veranstaltungen und Unterrichten des Instituts teilnimmt, macht mit Islamisten gemeinsame Sache“. Wem glaubt man nun mehr: einem Islamisten, der die Scharia über Integration stellt, oder dem Verfassungsschutz?