Immer wieder lautet der Vorwurf gegenüber Israel, den Gazastreifen abzuriegeln und damit die Versorgung abzubrechen – etwa mit Nahrungsmitteln und Treibstoff. Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) haben deswegen ein vom Geheimdienst abgehörtes Gespräch veröffentlicht. Dieses soll belegen, wie angebliche pro-palästinensische Gruppen Druck auf die Zivilbevölkerung ausüben, um sich an den kargen Ressourcen des Gazastreifens zu bereichern.
Laut Angaben der IDF sind in der Tonaufnahme der Direktor des indonesischen Krankenhauses in Beit Lahia, ein Zivilist sowie Abu Hasan, Kommandeur eines Hamas-Bataiilons, zu hören. Die IDF hat das Gespräch freigegeben, um die Prioritäten der Hamas aufzuzeigen: Dieser ginge es nicht um die Bedürfnisse von Flüchtlingen und Zivilisten, sondern um ihre eigenen terroristischen Bedürfnisse.
In dem abgehörten Telefongespräch spielt der Kommandeur darauf an, dass seine Gruppe früher Treibstoff aus den Vorräten des Krankenhauses entnommen hat. Hasan setzt den Krankenhausleiter unter Druck: Er will 1.000 Liter Diesel. Es kommt zur Offenbarung, dass bereits andere Mitglieder der Hamas gekommen seien, um Treibstoff zu verlangen. Der verängstigte Zivilist bittet den Arzt darum, den Treibstoff abzugeben, sonst würden sie das Feuer eröffnen. Die Aktion wird außerdem dadurch gerechtfertigt, dass die Hamas-Kämpfer „wie eine Regierung zum Wohle des Landes“ arbeiteten.
Bereits letzte Woche hatten die IDF Aufnahmen von zwei Terroristen veröffentlicht, die in einem Verhör zugaben, dass das unterirdische Netzwerk der Hamas mit Krankenhäusern im Gazastreifen verbunden sei. Omar Abu Rusha, ein Mitglied der Hamas-Elitetruppe Nukhba, erklärte: „Die meisten von ihnen [Hamas-Agenten] sind in den Krankenhäusern versteckt. Im Shifa zum Beispiel gibt es unterirdische Ebenen. Es ist ein großer Ort, der zum Verstecken von Dingen genutzt werden kann.“ Der Gefangene bestätigte, dass die Hamas Krankenhäuser nutze, um Waffen, Lebensmittel, Sprengstoff und medizinische Ausrüstung zu schmuggeln.
Vor zwei Wochen hatte das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) behauptet, dass die Hamas in Gaza für wiederholte Diebstähle von Treibstoff und medizinischen Hilfsgütern verantwortlich sei. Das Hilfswerk löschte seine Beiträge auf X und erklärte stattdessen, die Lieferungen seien zu „medizinischen Partnern“ gebracht worden.