Tichys Einblick
Geplante Anschläge in Berlin

Waffenversteck der Hamas in Bulgarien entdeckt

Deutsche Fahnder konnten in Bulgarien ein Waffenlager mutmaßlicher Hamas-Terroristen ausfindig machen. In der Weihnachtszeit 2023 hatten sie vier Männer festgenommen, die terroristische Anschläge geplant haben sollen.

Nach den Festnahmen der Hamas-Mitglieder: Terrorverdächtige werden mit Hubschrauber zum Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof nach Karlsruhe gebracht (15.12.2023)

IMAGO / Einsatz-Report24

Am 14. Dezember des vergangenen Jahres wurden vier mutmaßliche Hamas-Mitglieder verhaftet: drei in Berlin und einer in Rotterdam. Ursprünglich wurde ein Waffenlager in Polen vermutet, nun wurde ein Erddepot in Südbulgarien gefunden. Den Ermittlern zufolge sollten die Waffen für Angriffe auf jüdische Ziele in Europa verwendet werden.

Nach Angaben des Magazins Spiegel entdeckte das Bundeskriminalamt (BKA) auf dem Mobiltelefon von einem der vier Männer Fotos von Pistolen, Munitionsmagazinen und anderen Waffenteilen. Digitale Spuren auf den Fotos deuteten darauf hin, dass die Schusswaffen in einer Plastiktüte unter einem Baum vergraben worden waren, und führten die Ermittler schlussendlich zu einem Ort in Südbulgarien. Daraufhin gelang es der bulgarischen Polizei, die Waffen zu bergen.

Hamas gab Angriffe in Deutschland in Auftrag

Die vier Verdächtigen sollen von der Al-Qassam-Brigade, dem paramilitärischen Flügel der palästinensischen Terrororganisation Hamas, beauftragt worden sein, ein geeignetes unterirdisches Waffenlager in Europa ausfindig zu machen. Nach Angaben der Karlsruher Ermittler bestand ihr Ziel darin, Waffen nach Berlin zu schmuggeln, um Anschläge auf jüdische Einrichtungen vorzubereiten. Da einige der Verdächtigen mehrmals nach Polen gereist waren, wurde ein Waffenlager ursprünglich dort vermutet. Es ist noch unklar, ob weitere Waffen in Polen versteckt sind. Bei ihrer Verhaftung waren die verdächtigten Männer unbewaffnet. Im Januar hatten israelische Behörden Einzelheiten über ein mutmaßliches, von der Hamas unterstütztes Netzwerk bekannt gegeben, das angeblich Anschläge auf Juden in Europa verüben wollte.

Der mutmaßliche Drahtzieher hinter diesen Plänen war Khalil Al Kharraz, der bis zu seinem Tod als stellvertretender Kommandeur der Al-Qassam-Brigade fungierte. Er wurde vor einigen Monaten durch einen Drohnenangriff der israelischen Streitkräfte getötet.

Humanitäre Hilfe für den Terror

Wie die niederländische Zeitung De Telegraaf berichtet, soll der Verdächtige aus Rotterdam bis 2009 als Sekretär der ISRAA-Stiftung tätig gewesen sein. ISRAA – International Support Directly to the Needy – bezeichnet sich selbst als eine humanitäre Non-Profit-Organisation, die im Jahr 2001 gegründet wurde. Die Organisation gibt an, palästinensische Waisenkinder und in Lagern lebende Flüchtlinge zu unterstützen.

Im Jahr 2021 versuchte die niederländische Rabobank, die Beziehungen zu der Gruppe abzubrechen, doch ein Richter wies die Bank an, die Konten von ISRAA wieder zu öffnen. Am 4. Juni 2023 gab das israelische Nationale Büro zur Bekämpfung der Terrorfinanzierung (NBCTF) eine sogenannte Beschlagnahmeanordnung gegen einen weiteren ehemaligen ISRAA-Freiwilligen wegen „illegaler Belohnung für Terror“ bekannt. Die Person soll 400.000 Dollar auf ein mit der Hamas verbundenes Konto überwiesen haben.
Später erhob die niederländische Staatsanwaltschaft Vorwürfe gegen einen anderen ISRAA-Aktivisten. ISRAA soll als Finanzzentrum gedient haben, über das mehr als 6 Millionen Euro für die Hamas gesammelt worden seien. Im Februar dieses Jahres entschied ein niederländisches Gericht, dass die Rabobank die Organisation nicht mehr zu ihren Kunden zählen darf.


Dieser Artikel erschien zuerst bei Brussels Signal.

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