Der Düsseldorfer Toilettenpapier-Hersteller Hakle hat ein Insolvenzverfahren beantragt. Nach Angaben des Unternehmens sei der drastische Anstieg der Energiepreise dafür verantwortlich. Der Konzern spricht in einer Pressemitteilung von einer „Neuaufstellung“ in Eigenverwaltung. Der Geschäftsbetrieb solle „vollumfänglich fortgeführt“ werden.
Volker Jung, Geschäftsführer der Hakle GmbH, spricht von einer „als historisch zu bezeichnenden Energiekrise“, die zu einer „herausfordernden Lage“ geführt hätte. „Wir haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer Betriebsversammlung bereits umfassend über die aktuelle Situation und das Verfahren aufgeklärt und werden sie bestmöglich in dieser Zeit begleiten und unterstützen“, erklärte Jung.
In einer Pressemitteilung gibt das Unternehmen bekannt, in den Sog der aktuellen Ereignisse geraten zu sein. „Die energieintensive Papierindustrie unterliegt seit dem Beginn der Corona-Pandemie 2020 starken Verwerfungen im global agierenden Rohstoff-, Logistik- und Energiemarkt. Die Unternehmen kämpfen seit nunmehr drei Jahren mit stark gestiegenen Herausforderungen – vor allem im Gas- und Stromsektor“, gibt Hakle bekannt.
„Die massiv gestiegenen Kosten für Material- und Energiebeschaffung sowie der Transporte konnten bislang nicht im zeitlich und/oder wirtschaftlich hinreichenden Umfang an die Kunden im Lebensmitteleinzelhandel und den Drogeriesektor weitergegeben werden“, heißt es weiter. Die Geschäftsführung soll weiter bei Jung und der bisherigen Leitung bleiben. Vorläufiger Sachverwalter ist der Restrukturierungsspezialist Dr. Jan-Philipp Hoos von White & Case.
Hakle wurde 1928 in Ludwigsburg gegründet. Sie war eine der ersten Toilettenpapierfabriken Deutschlands. Das Unternehmen beschäftigt heute 225 Mitarbeiter. Die Hakle GmbH zählt zu den führenden Markenartikelhersteller im deutschen Hygienepapiermarkt, der die Marken Hakle, Hakle Feucht und Dick&Durstig angehören.