Dem Deutschlandfunk gab Grünen-Politiker Michael Cramer ein Interview zur aktuellen Feinstaubdebatte. Und verirrte sich darin furchtbar, bis hin – man mag es kaum glauben – zu einer unglaublichen Verharmlosung des Holocaust, wenn Cramer sagte: „Es gibt Leute, die leugnen den Klimawandel. Es gibt Leute, die leugnen den Holocaust. Es gibt Leute, die leugnen, dass Feinstaub und Feinstaubpartikel und CO₂ und Stickoxide gesundheitsschädlich sind – das gehört dazu.“
Nun könnte man diesen Ausbruch für eine einsame wie tragische Idiotie halten, aber weit gefehlt, denn fast zeitgleich sorgte ein weiterer Fall für Aufmerksamkeit, der inhaltlich mit Cramer zusammengeht, wenn der Journalist Tilo Jung via Twitter in die selbe Tuba krakelt:
„Als Journalisten haben wir gelernt, Leugnern des menschengemachten Klimawandels medial zu ignorieren, sie lächerlich zu machen und ihnen keine (gleichberechtigte) Plattform zu bieten. Das müssen wir nun auch bei den Feinstaubbelastungsleugnern schaffen!“
Nur um später auf albernste Weise und nach sehr, sehr, sehr, wirklich sehr viel Widerspruch pseudoreumütig das Geschwätz zum Geschwätz von gestern zu erklären, wenn Jung weiter schreibt: „Dieses neue Niveau an Wissenschaftsverleugnung hat mich heute ein bisschen übers Ziel hinaus schießen lassen: Über Menschen möchte ich mich nicht lustig machen …“ usw.
Klar, auch der grüne Holocaust-Verharmloser Cramer hat sich im Nachgang entschuldigt in der Hoffnung, seine Entgleisung sei damit vergessen, wenn er gegenüber der Bild-Zeitung zurückrudert und kleinlaut kundtut: „Selbstverständlich kann man das Leugnen des Holocaust nicht in einen Zusammenhang stellen mit dem Leugnen des Klimawandels. Das war dumm und falsch von mir.“
Kurz zuvor war es Dieter Janecek, Bundestagsabgeordnete der Grünen, der andere Meinungen als „Reichsbürger-Niveau” abstempelte und Lungenärzte, die nicht seiner Meinung sind, für „verirrt” erklärte, dann noch mit weiteren kruden Vergleichen nachzog und auf das „Reichsbürger-Niveau“ noch „Niveau von Verschwörungstheoretikern“ draufsetzte.
Unvergessen Robert Habecks seltsames Demokratieverständnis zur Bayernwahl 2018:
Das eigentliche Problem derer, die sich heute selbst für „Linke” halten in Politik, Medien und Gesellschaft, ist weniger, dass sie so unfassbare Äußerungen tun, sondern dass sie so denken. Weshalb es auch nichts ändert, wenn sie das Gesagte zurücknehmen. Sie denken weiterhin so und beurteilen die Gemeinten wie vorher.