Tichys Einblick
»Flieg, Katha, flieg!«

Grünen-Vorsitzende in Bayern: Wasser predigen – Wein trinken

Selbst exzessiv fliegen, dies aber Anderen verbieten wollen - eine grüne Lieblingsdisziplin. Schulze kommt allerdings noch nicht ganz an die Spitzenleistung von Jürgen Trittin und Renate Künast heran.

© Getty Images

Katharina Schulze redet gern und viel – auch heftig gegen den Ausbau des Münchner Flughafens. Das ist diejenige, die mit ihrem beeindruckend hemmungslosen Wortschwall bei Bild sogar hartgesottene grünenfreundliche Zuhörer auf die Palme brachte.

Die derzeitige Fraktionsvorsitzende von Bündnis90/Grüne im Bayerischen Landtag fährt jetzt kreuz und quer durch den Flächenstaat Bayern und macht Wahlkampf – natürlich nicht mit dem Fahrrad, sondern mit dem Auto, wettert gegen Grenzkontrollen, wirbt für deutlich mehr Zuwanderer und vehement gegen eine dritte Startbahn des Münchner Flughafens: »Wollen wir nicht!«

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Doch niemand fliegt häufiger als die Grünen. Das hat jetzt die Bürgerinitiative »München Pro 3. Startbahn« in einer beeindruckenden Sammlung der fliegerischen Aktivitäten von Schulze und ihrer grünen Kollegen dokumentiert. Ihre Fotorelikte auf den diversen »social media« und Abgeordnetenwatch erlaubte einen kleinen Einblick in das beeindruckende Flugreiseprogramm in alle Welt. Athen, Barcelona, Brüssel, Dänemark, Helsinki, Indien, Kuba, Lissabon, Madrid, Moskau, Washington, Mongolei – viele, sehr viele schöne Weltreisen für eine bayerische Grüne, die eigentlich die Heimat schützen will.

Selbst exzessiv fliegen, dies aber Anderen verbieten wollen – eine grüne Lieblingsdisziplin. Schulze kommt allerdings noch nicht ganz an die Spitzenleistung des Ex-Obergrünen Jürgen Trittin (»der internationale Luftverkehr ist eine „der am schnellsten wachsenden Quelle von Treibhausgasen«) und Renate Künast heran. Der frühere Umweltminister und die ehemalige Verbraucherministerin ließen einen leeren Luftwaffen-Jet vor einer Brasilienreise voraus fliegen, um damit als Taxi im Lande bequemer fliegen zu können. Sie selbst flogen Erste-Klasse Linienmaschine, weil der 16-sitzige Challenger-Jet der Luftwaffe die Strecke nicht Nonstop bewältigt. Als das aufflog, stornierten sie peinlich betroffen das Unternehmen; der Challenger war jedoch schon unterwegs und kehrte um.

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Der Flughafen München jedenfalls eilt von Rekord zu Rekord. Das Passagieraufkommen ist im September auf 4,5 Millionen gestiegen, die Startbahnen reichen nicht mehr aus. Eine dritte ist aus Sicht des Flughafens dringend nötig. Nur eben nicht aus Sicht der grünen Katharina. »Würden alle Bayern ein entsprechendes Reiseverhalten an den Tag legen, so würde man nicht nur eine dritte, sondern sogar eine vierte Start-/Landebahn benötigen«, schätzt die »München Pro 3. Startbahn«.
So bedankt sich die Bürgerinitiative auch artig bei Schulze, dass sie zu dem Passagierrekord beigetragen hat: »Flieg, Katha, flieg!«
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