Tichys Einblick
Silvester-Spektakel

Grüne setzen sich durch: Konzert von Rammstein in München abgesagt

Rammstein wollte an Silvester in München auftreten. Die Fans wollten das auch. Doch nachdem die Grünen lange genug öffentlich dagegen ins Feld gezogen sind, zieht der Veranstalter nun zurück.

IMAGO/Future Image

Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn der Grüne ihm sagen will, wie er es stattdessen tun soll. Die international erfolgreiche Band Rammstein wollte an Silvester auf der Münchener Theresienwiese spielen. 145.000 Zuschauer wurden erwartet. Die Stadt stimmte den Plänen zu – doch den Grünen gefiel das nicht. In letzter Konsequenz ist der Veranstalter jetzt eingeknickt.

Der Münchener Merkur hat berichtet, dass der Veranstalter „Mega-Event“ das Silvester-Spektakel abgesagt habe. Demnach habe der Veranstalter den Schritt nicht bestätigt, aber auch nicht dementiert. Als mögliche Gründe nannte er demnach einen „straffen Zeitplan“, aber es seien auch „noch andere Dinge“ zu tun.

Zu diesen anderen Dingen gehören die Grünen. Die haben in der Stadt das Konzert abgelehnt. Dann zog Katharina Schulze gegen das Silvester-Spektakel ins Feld. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im bayerischen Landtag sagte, sie sorge sich angesichts des Konzerts um die Polizei. In der Stadt haben die Grünen keine Mehrheit, im Land auch nicht – aber dafür in den Medien. Diese Mehrheit hat nun offenbar genügt, um den Veranstalter abzuschrecken.

Schon während Schulzes Feldzug hatte der Fraktionsvorsitzende der bayerischen FDP, Martin Hagen, gewitzelt, der Wunsch der Grünen zur Absage entspräche ihrem grundsätzlichen Willen, den Menschen die Freude an Silvester zu vermiesen. Der Liberale fragte sich, was die Grünen als nächstes zum Jahreswechsel verbieten wollten? Das Raclette? Die Frage wird sich in den nächsten 136 Tagen beantworten.

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