Sie lächeln. Sie scherzen. Es sieht alles wie ein Familienidyll aus. Ein junger Mann, vielleicht selbst ein „Aktivist“, vielleicht ein Journalist. Er gibt zwei vermummten Polizisten kumpelhafte Anweisungen. Die haben zwischen sich einen „Weltstar“ stehen: Greta Thunberg. So wird die Berufs-Protestiererin zumindest von ARD-Aktivistin Anne Will genannt.
Thunberg ist ein Profi. Geduldig steht die junge Frau am Demo-Set und lächelt. Die Aufmerksamkeit macht die 20-Jährige nicht nervös. Sie ist nichts anderes gewohnt. Schon als sie ein Kind war, hat ihre Mutter das Asperger-Syndrom ihrer Tochter für ein Buch öffentlich ausgeschlachtet. Nun lächelt die Tochter. Dann geht es los.
Die Polizisten führen Thunberg durch die Lützerather Matschlandschaft ab. Ein Fotograf geht rückwärts vor dem Trio her und schießt Bilder. Ein Kameramann läuft rückwärts und dreht Bilder. Aus dieser Perspektive ist es ein Idyll von unterschiedlichen Profis, die zusammenarbeiten. Aus der Perspektive des Fotografen und des Kameramanns entstehen Bilder, die um die Welt gehen: Der Engel des Klimaschutzes wird von brutalen Polizisten abgeführt. Rücksichtslos. Der weiße Mann schlägt wieder zu.
Bilder wie diese beeinflussen die Debatten: Gewalt gegen „Aktivisten“ war das Thema am Sonntag bei Anne Will. 21.45 Uhr in der ARD. Nach dem Tatort. Beste Sendezeit. Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) musste sich rechtfertigen, warum die Polizei das staatliche Gewaltmonopol mit Gewalt durchgesetzt und Recht umgesetzt hat. Dass die „Aktivisten“ Polizisten mit Steinen und Molotowcocktails beworfen haben – Schwamm drüber –, da ging es nur am Rande drum. Sie wollen ja auch nur den Staat zum Handeln auffordern, wie es Verfassungsschutz-Chef Thomas Haldenwang formulieren würde.
Die Polizisten spielen mit. Ob sie echte Polizisten sind, muss noch überprüft werden. Aber sie tragen Erkennungs-Codes auf dem Rücken. Das heißt: Wenn sie echt sind, können ihre Vorgesetzten ausfindig machen, wer da in der Lützerath-Inszenierung freiwillig wie als Statist mitgespielt hat. Genützt hat den Polizisten ihr Entgegenkommen nicht. Medien wie der WDR bieten den Klima-Extremisten Foren, um die Legende von der gewalttätigen Polizei in die Welt zu setzen. Die Bilder dazu sind da. Auch wenn sich in dem Video nun jeder ansehen kann, wie diese Bilder inszeniert werden.
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