Ein drei Jahre altes, typisches Auto mit Benzin-Motor war im April 2022 beim Kauf im Autohandel 30,1 Prozent teurer als ein vergleichbares Fahrzeug im Vorjahr. Das ist das Ergebnis einer Auswertung des Marktbeobachters DAT, wie die Nachrichtenagentur DPA-afx laut Presseberichten meldet. Im Schnitt kostete ein solches Auto 27.900 Euro. Diesel-getriebene Wagen erhöhten sich sogar noch deutlicher um 31,8 Prozent auf im Schnitt 28.960 Euro. Die Auswertung bezieht sich auf einen Durchschnitt aus allen Marken und Segmenten.
Die Inflationsrate der Konsumentenpreise lag laut Statistischem Bundesamt (Destatis) im April bei 7,4 und im Mai bei 7,9 Prozent. Damit ist die Teuerung von Gebrauchtwagen im Vergleich zu anderen Verbrauchsgütern viermal so hoch.
Als Treiber des Preisanstiegs wird vor allem das niedrige Angebot an Neuwagen genannt, das eine Folge der Herstellerprobleme durch die Corona-Pandemie und die Versorgungsengpässe mit Teilen, vor allem Elektronik-Chips sei. Dazu kommt, dass auch die Listenneupreise der Fahrzeuge vor drei Jahren um rund sieben Prozent gestiegen waren.
Die von DAT festgestellte Preissteigerung betrifft nicht nur drei Jahre alte Gebrauchtwagen, sondern auch noch ältere. „Wenn das Angebot knapp ist und die Nachfrage hoch, sind auch ältere Fahrzeuge sehr gefragt“, wird ein Sprecher im Manager-Magazin zitiert. Ältere Autos mit höheren Laufleistungen würden beim Preis nicht mehr so „abgestraft“ wie sonst. Immerhin aber meldet DAT eine Stabilisierung der Preise: „Zumindest steigen sie nicht weiter an“, wird der Sprecher zitiert.