Als „Skandal“ bezeichnet die Kurdische Gemeinde Deutschlands (KGD) den Besuch des Oberbürgermeisters von Frankfurt am Main bei der DITIB-Moschee Höchst. Tatsächlich ist mittlerweile bekannt, dass die von der türkischen „Religionsbehörde“ Diyanet gesteuerte DITIB in ihren in Deutschland befindlichen Moscheen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Syrien, mit dem die bislang friedliche Kurden-Enklave Afrin übernommen werden soll, als heroische Tat und Willen Allahs feiert.
Traurig genug, dass derartige nationalislamische Kriegspropaganda in Deutschland offensichtlich ohne Konsequenzen geduldet wird – der Besuch eines amtierenden und um die Wiederwahl kämpfenden Bürgermeisters allerdings setzt der Absurdität die Krone auf.
Der 1958 geborene Peter Feldmann ist sozialistisches Urgewächs: 1967 Mitglied der „Falken“, 1974 Jungsozialisten, und SPD. Im März 2012 gelang ihm erst im zweiten Wahlgang der Sieg als Bürgermeisterkandidat gegen den CDU-Konkurrenten Boris Rhein.
Diesmal hat er es mit dem FDP-Politiker Volker Stein zu tun. Der tritt gegen die eigene Partei als unabhängiger Kandidat auf und gibt sich als Kämfer für Recht und Ordnung, selbst im verkommenen Bahnhofsviertel. Es sieht so aus, als könne er Feldmann in die Stichwahl zwingen. Ziemlich abgeschlagen ist die CDU-Kandidaten Bernadette Weyland. Zuletzt setzte ihr zu, dass sie während des Wahlkampfs eine Staatssekretärinnen-Pension bezieht. Von diesem Amt im hessischen Wirtschaftsministerium ist sie beurlaubt.
Feldmann, der seit kurzem mit einer türkischen Kindergärtnerin verheiratet ist, kämpft gegen Stein mit allen Mitteln – offensichtlich auch um die Stimmen radikal-islamischer Türken mit Doppelpass.
TE dokumentiert nachfolgend das MedienInfo der KGD im Original-Wortlaut:
S K A N D A L: Oberbürgermeister macht Wahlkampf in umstrittener DITIB-Moschee
Am Sonntag sind in der Mainmetropole Frankfurt Oberbürgermeisterwahlen.
Der amtierende Oberbürgermeister Peter Feldmann kandidiert erneut für das Amt. Dazu besuchte er am Freitag die umstrittene DITIB Moschee in Frankfurt-Höchst. In den vergangenen Wochen war die Moschee dadurch aufgefallen, dass sie ganz im Sinne der militärischen Aggressionspolitik der türkischen Regierung ihre Gemeindemitglieder dazu aufrief, für den Sieg der türkischen Armee im kurdischen Afrin zu beten. Die Kurdische Gemeinde Deutschland hatte bereits über die Instrumentalisierung der Moscheen für die türkische Kriegspolitik berichtet und auf die in zahlreichen Moscheen stattgefundenen Gebete hingewiesen.
Mehmet Tanriverdi, stellvertretender Bundesvorsitzender der kurdischen Gemeinde Deutschland kritisiert den Besuch von Oberbürgermeister Feldmann scharf.
Tanriverdi: „Herr Feldmann hätte eigentlich wissen müssen, welche politisches Minenfeld die Moscheen mittlerweile darstellen.“
Die DITIB ist seit Jahren im Kreuzfeuer der Kritik: Imame die ihre Gemeindemitglieder ausspionieren, Moscheen als Werbeplattform für die AKP-Regierung in Ankara und nun die Gebete für Kriege. Die Moschee in Frankfurt Höchst ist leider keine Ausnahme. Auch hier wirkt der verlängerte Arm Ankaras inmitten der Mainmetropole.
Tanriverdi: „Durch seinen Besuch bemüht sich der OB um die Stimmen der türkischen Nationalisten. Sie stehen aber nicht für die weltoffene Stadt Frankfurt.“