Das Foto von Bundespräsident Steinmeier und Südtirols Landeshauptmann Kompatscher mit Musikerinnen und ohne Maske wie Sicherheitsabstand vom 22. Juli macht seit dem 28. Juli die Runde in den sozialen Medien.
Am 2. und am 4. August thematisierte TE die bildgewordene Doppelmoral des Bundespräsidenten:
Am 29. Juli sagte der Südtiroler Kompatscher, er »bedaure den Fehler: „Asche auf mein Haupt, wir sind auch Menschen“.«
Steinmeier kam aus dem Urlaub zurück, ermahnte die Landsleute zum Abstand halten und zum Tragen von Schutzmasken und ließ erst das Präsidialamt eiernd (wie am 7.8.2020 bei WELT abgebildet) verklären:
„Der Bundespräsident achtet auch im Urlaub darauf, die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten – und an Orten, an denen das nicht möglich ist, trägt er eine Mund-Nasen-Bedeckung. Dass das nicht immer ideal klappt, zum Beispiel wenn der spontane Wunsch nach einem gemeinsamen Foto an der frischen Luft entsteht, zeigt umso mehr: Es ist sehr wichtig, dass wir alle uns jeden Tag aufs Neue darauf besinnen, vorsichtig und achtsam zu sein.“
Bis sich Steinmeier dann ebenfalls am 7. August – also anderthalb Wochen später – herabgelassen hat:
Was sagt uns das unterschiedliche Verhalten von Kompatscher und Steinmeier? Die Distanz zwischen den beiden und dem Volk ist bei dem ersten eher klein, bei dem anderen unübersehbar groß und unüberbrückbar.
Dass Steinmeier beim Foto keine Maske trug, ist das eine, dass er danach wieder einmal jede Maske fallen ließ, das andere.