Wer Femizid statt Ehrenmord ruft, legitimiert Ehrenmorde
Zara Riffler
Die Berliner Integrationssenatorin Elke Breitenbach behauptet, es gäbe keine Ehrenmorde, sondern Femizide. Das ist eine Leugnung der Realität, verhöhnt jedes Opfer und legitimiert weitere Ehrenmorde in Deutschland.
„Das ist kein Ehrenmord, das ist Femizid“, sagte die Berliner Integrationssenatorin Elke Breitenbach (Die Linke) gegenüber dem Tagesspiegel. Gemeint ist der Ehrenmord an die 34-jährige Afghanin Maryam H., die mutmaßlich von ihren Brüdern umgebracht wurde, weil diese die westliche Lebensweise ihrer Schwester nicht billigten. Die zweifache Mutter ließ sich scheiden, schminkte sich, trug kein Kopftuch und lebte mit einem neuen Partner zusammen.
Das linke Weltbild leugnet Integrationsprobleme
Die Staatsanwaltschaft Berlin sprach von einem „gekränkten Ehrgefühl“. Doch für die Integrationssenatorin zählt nicht, was die Staatsanwaltschaft oder unsere deutschen Sicherheitsbeamten sagen. Für sie zählt bloß ihr eigenes, linkes Weltbild. Denn Elke Breitenbach argumentiert, dass es nicht um die „Herkunft und die Nationalität“ des Täters ginge, sondern die Morde seien eine „Frage des Geschlechts“. So werde jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Partner getötet, weshalb dies alles „nur” Femizide seien. Damit reduziert die Integrationssenatorin Ehrenmorde auf allgemeine Gewalt an Frauen. Das ganze Phänomen Ehrenmord wird damit – ausgerechnet von einer deutschen Integrationssenatorin – geleugnet. Es ist nahezu typisch für Politiker des linken Spektrums, sich eine rosa-rote Brille aufzuziehen, sobald Migranten negativ auffallen.
Damit verschließt sich die Integrationssenatorin der Realität, den echten, gravierenden Problemen, die wir in Deutschland mit einigen Zuwanderern haben – Integrationsprobleme, die bis zu Ehrenmorden, Antisemitismus oder Anschlägen führen. Dass die Täter einen Migrationshintergrund haben, will die Politikerin der Linken überhaupt nicht wissen. Das einzige, was für sie zählt, ist das Geschlecht: Mann tötet Frau. Auf Twitter legte sie nach, dass Frauen von Männern „aller Nationalitäten“ ermordet werden. Ehrenmorde werden mit jedem Mord, den es jemals an einer Frau in Deutschland gab, gleichgesetzt – was für eine Absurdität. Auf Twitter schrieb sie, „Ehrenmord“ sei für sie ein „fürchterlicher Begriff“, wenn es nach der Linken-Politikern geht, soll das Wort also am besten gestrichen werden! Die Integrationssenatorin betreibt das Gegenteil von Integrationsarbeit: Sie tabuisiert die brutale Realität, über welche wir in unserer Gesellschaft echte Diskurse führen müssen, um solche Ehrenmorde in Zukunft besser zu verhindern wissen.
Verzerrung der Realität, Verhöhnung der Opfer
Die Integrationssenatorin von Berlin ist nicht nur desinteressiert bezüglich der Herkunft der Täter. Auch interessiert sie sich nicht dafür, dass die Täter mit dem Opfer Maryam H. verwandt sind. Bei Ehrenmorden handelt es sich um Taten, die am häufigsten im Nahen Osten und in islamischen Staaten zu finden sind. Durch die Zuwanderung finden seit Jahrzehnten Ehrenmorde auch immer öfter in Europa und Deutschland statt. Die „Ehre“ der Familie hängt bei traditionalistischen, streng patriarchalischen Gesellschaften von einem normgerechten Verhalten der Angehörigen ab. Dies betrifft alles, was von den Traditionen abweicht; sehr oft geht es um Sexualmoral.
Jede Frau in Deutschland hat das Recht darauf, ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu gestalten – sexuelle Selbstbestimmung, Emanzipation und Gleichberechtigung – doch genau diese Freiheiten und Werte widersprechen jenen streng-traditionellen Familien, die aus patriarchalischen Strukturen kommen. Mehrheitlich betrifft das Frauen, welche die tödlichen Opfer dieser archaischen Tradition werden. So einfach wie die Integrationssenatorin es sich machen will, ist es nicht: Denn auch Männer sind von Ehrenmorden betroffen, darunter besonders Homosexuelle. Auch Homosexualität gilt als Ehrverletzung für patriarchalische Kulturen in der islamischen Welt, wo Homophobie fest verankert ist. In der islamischen Welt werden aber diese Morde nicht nur von Muslimen, sondern auch von Christen und Yeziden begangen. Das Phänomen Ehrenmord ist komplex. Wer dies bloß auf allgemeine Morde an Frauen reduziert, der verharmlost jedes Opfer, das – wenn auch seltener – ebenso männlich sein kann. Die Opfer mussten für diese patriarchalische Vorstellung, die „Ehre“ der Familie aufrecht zu erhalten, sterben. Sie durften nicht frei und selbstbestimmt in der westlichen Gesellschaft leben – diese Möglichkeit wurde ihnen genommen. Und die ideologisch verblendete Integrationssenatorin nimmt mit ihrem Herunterspielen den Opfern ihre Geschichte, ihren Versuch, sich von traditionell-patriarchalischen Strukturen zu lösen, sich an unsere Werte anzupassen, ja sich in unsere freie Ordnung in unserem Land zu integrieren. Die Frauen mussten dafür sterben. Dass sie jedes Recht hatten, hier selbstbestimmt zu leben – das unterscheidet jeden Ehrenmord von anderen Morden.
Unterstützung der Ehrenmorde
Den Begriff „Ehrenmord“ zu tabuisieren, die „Herkunft und Nationalität“ zu verschweigen, es „bloß” als „Femizid“, also auf eine allgemeine Gewalt gegen Frauen zu reduzieren – all dies stellt in der Folge nichts anderes als eine absolute Rechtfertigung der Ehrenmorde dar, ausgeführt von einer Senatorin für Integration, mit Sitz in unserer Hauptstadt. Und jeder weitere, der Femizid statt Ehrenmord ruft, rechtfertigt ebenso diese furchtbaren Ehrenmorde! Denn keinem Opfer und keiner Frau in Deutschland ist mit dieser Tabuisierung und Leugnung geholfen. Im Gegenteil. Dadurch, dass die realen Probleme ausgeblendet werden, werden sie nur größer. Wer Problem herunterspielt, nimmt hin, dass weitere Opfer folgen werden. Dass weitere Frauen für ihre Selbstbestimmtheit sterben müssen.
Eigentlich sollten bei Linken die Argumentation anders sein. Denn linksausgerichtete Parteien in Deutschland tun immer so, als würden sie sich für Flüchtlinge und Migranten einsetzen. Frauen, die zu uns aus der arabischen Welt kommen, fliehen vor Unterdrückung und erhoffen sich, hier in Selbstbestimmtheit leben zu können. Doch in den in Deutschland weitergeführten patriarchalischen Kulturen bleiben Frauen oftmals minderwertig, dem Mann unterlegen, der sie komplett kontrolliert. Es müsste somit im Interesse von linken Politikern sein, alles Mögliche in die Wege zu leiten, um diese Parallelgesellschaften zu verhindern und aufzulösen.
Doch die linke Integrationssenatorin Elke Breitenbach sorgt mit ihren Aussagen dafür, dass hier befindliche patriarchalische Strukturen und Unterdrückungen der Frauen erhalten bleiben. Die Linke-Poltikerin sorgt also indirekt mit solchen Aussagen dafür, dass Frauen in Deutschland gezwungen werden, in Unfreiheit zu leben. Es ist immer dasselbe: Links-grüne Politiker denken, sie müssen Migranten, vor allem Muslime, schützen, indem sie jedwede Realitäten tabuisieren, die negativ auf Migranten zurück fallen könnten. Dass sie damit niemanden dieser Menschen schützen, scheint ihnen egal zu sein. Hauptsache man ruft sofort „Vielfalt“, „Islamophobie“, „Antimuslimischer Rassismus“ und nun auch „Femizid“. Ideologie ist stärker als die Realität, in der Frauen für die Herstellung der Familienehre ermordet werden.
Erst wenn wir diese Integrationsprobleme beseitigt haben, erst wenn wir den zu uns kommenden Menschen vollständig unsere Werte und Regeln vermitteln konnten, und es keinen einzigen dieser Morde mehr geben wird: Erst dann können wir den Begriff Ehrenmord in Deutschland mit guten Gewissen ablegen. Doch wenn eine Integrationssenatorin sagt: „Ich habe leider keine Idee, wie man Männer besser integrieren kann“, dann haben unsere Politiker jetzt schon aufgeben – und unsere hier lebende Frauen, unsere westlichen Werte, unsere Freiheit aufgegeben. Wenn gegen gravierende Probleme wie Ehrenmorde nicht mit großer Entschiedenheit vorgegangen wird, dann ist Deutschland für Frauen kein freies Land mehr. Ehrenmorde dürfen keine Normalität werden.
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