Tichys Einblick
Nur noch 10.000 Euro Barzahlung

Die EU setzt ihren Kampf gegen Bargeld fort

Künftig sollen in Europa nur noch Beträge bis maximal 10.000 Euro in bar bezahlt werden dürfen. Darauf haben sich Vertreter von EU-Rat und Europaparlament geeinigt. Ebenso sind anonyme Barzahlungen über 3000 Euro verboten.

IMAGO / NurPhoto

Auch Anbieter von sogenannten Kryptowährungen müssen ihre Kunden so umfassend kontrollieren, wie es bisher Banken tun müssen. Transaktionen von 1000 Euro und mehr müssen geprüft werden.
Juweliere, Yachtverkäufer und Kunsthändler müssen ihre Kunden ebenfalls überprüfen und Daten über sie sammeln. Ab 2029 sollen die Regeln auch für Erstliga-Fußballklubs und Spieleragenten gelten.

Bürger müssen auch in Zukunft frei und selbst entscheiden können, wie sie bezahlen möchten, kritisiert Bayerns Finanz- und Heimatminister Albert Füracker das Vorhaben. Bargeld sei geprägte Freiheit: Es sei schnell, brauche keine technische Infrastruktur und schütze die Privatsphäre – kein anderes Zahlungsmittel könne mit all diesen Vorteilen aufwarten. „Die Ampelregierung hat es versäumt, sich auf EU-Ebene ausreichend für die Wahlfreiheit beim Bezahlen einzusetzen. Das öffentliche Auftreten des Bundesfinanzministers gegen die Einführung von Bargeld-Obergrenzen war letztlich ein reines Lippenbekenntnis!“, stellt Bayerns Finanz- und Heimatminister Albert Füracker anlässlich der Trilog-Verhandlungen fest.

„Auch in Bayern setzen wir uns klar und entschlossen für eine Bekämpfung von Geldwäsche und Steuerhinterziehung ein. Mit einer generellen Bargeld-Obergrenze im Geschäftsverkehr schießt die EU aber weit über dieses Ziel hinaus,“ so Füracker weiter. Wer mit Bargeld im Gesamtwert von mehr als 10.000 Euro in die EU einreist oder ausreist, muss den Betrag beim nationalen Zoll anmelden.

Nach einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Deutschen Bundesbank wollen 93 Prozent der Befragten auch in Zukunft selbst entscheiden können, ob sie bar bezahlen.

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