Der Modehändler Ernsting’s family will juristisch gegen die jüngst von Bund und Ländern beschlossenen Corona-Maßnahmen vorgehen, welche insbesondere 2G-Regelungen in fast allen Lebensbereichen vorsieht. Lediglich Supermärkte und Drogerien dürfen noch von Ungeimpften besucht werden. Der Geschäftsführer von Ernsting’s, Timm Homann, hat dazu eine klare Meinung: „Der politische Blindflug muss enden, die Gerichte müssen jetzt aktiv werden und gegen diesen unfassbaren Dilettantismus der Verantwortungsträger antreten.“
Weitere Händler könnten sich der Klage anschließen
„Dagegen werden wir klagen, bis zum letzten Euro“, sagte Homann. Das staatspolitische Versagen müsse adressiert werden, zumindest müssten die entstandenen Schäden für die Firmen, welche Einbußen verzeichnen mussten, „fair und mit Anstand“ ausgeglichen werden. Er kritisierte ebenfalls die Bereitstellung von Hilfszahlungen des Bundes, welche seiner Ansicht nach an zu viele Obergrenzen gekoppelt sind. 5,3 Milliarden Euro könnte der Branche alleine im Dezember durch die Lappen gehen – davon geht das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) aus.
Zu allem Überfluss kommt hinzu, dass laut dem Handelsverband Deutschland viele Unternehmen bereits die Obergrenze für Hilfen in diesem Jahr durch die bereits vorausgegangenen Zwangsschließungen erreicht hätten. Online-Händler haben nun durch die neuen 2G-Regelungen die Möglichkeit, ihr Geschäft um die Weihnachtszeit weiter zu vergrößern, während die Textilhändler nicht einmal ihre Einbußen vom Staat erstattet bekommen. Der Chef der Bekleidungskette Kik, Patrick Zahn, kritisiert die Maßnahmen ebenfalls scharf. Kik hätte in den Bundesländern, in welchen bereits vorher eine flächendeckende 2G-Regelung eingeführt wurde, 30 Prozent des Umsatzes verloren, so Zahn.
Michael Friese ist 18 Jahre alt und Teil des Nachwuchsprogramms von Tichys Einblick. Lesen Sie mehr junge Perspektiven in der neuen digitalen Edition des Jugendmagazins Apollo News. Hier.