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Passend zum Atomausstieg:

Eon erhöht Strompreise um 45 Prozent

Deutschlands größter Energieversorger Eon hat einen drastischen Anstieg der Strompreise im Bundesland NRW angekündigt. Hintergrund seien die gestiegenen Beschaffungskosten in der Energiekrise.

IMAGO / snowfieldphotography

Zum 1. Juni 2023 erwartet die Stromkunden in NRW eine teure Überraschung: der Energiekonzern Eon wird den Grundpreis in der Stromversorgung deutlich erhöhen. Das erklärte Deutschlands größter Energieversorger am Donnerstag gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Hintergrund seien die gestiegenen Beschaffungskosten für Strom während der Energiekrise.

„Natürlich mussten wir im vergangenen Jahr an den Großhandelsmärkten zu hohen Preisen zukünftige Energiemengen für unsere Kunden sichern“, erklärte Eon gegenüber der WAZ. Es sei daher „unvermeidbar“, dass sich diese zeitlich versetzt auch in den Endkundenpreise niederschlage. Bereits im März hatte Eon eine Strompreiserhöhung angekündigt und verwies darauf, nur rund 30 Prozent der Preissteigerungen weitergegeben zu haben. Dies, so Eon-Chef Leonhard Birnbaum, könne man „nicht ewig durchhalten“.

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Konkret soll der Arbeitspreis von rund 30,85 Cent auf dann 49,44 Cent pro Kilowattstunde (kWh) steigen. Dieser Anstieg von rund 60 Prozent wird durch ein Absinken des Grundpreises gleichzeitig abgedämpft: dieser soll von rund 190 auf 150 Euro im Jahr fallen. Daraus ergibt sich eine Preissteigerung von 45 Prozent. Betroffen sind Kunden, die pro Jahr bis zu 15.000 Kilowattstunden verbrauchen. Zusätzlich wird die Strompreisbremse ab März bei den monatlichen Abschlägen berücksichtigt.

Eon ist Grundversorger im Ruhrgebiet. Wie viele Kunden von der Erhöhung betroffen seien, konnte das Unternehmen nicht angeben. Eon hat in Deutschland insgesamt 14 Millionen Kunden. Das Vergleichsportal Verivox hat berechnet, dass die Erhöhung einen Dreipersonen-Haushalt bereits teuer zu stehen kommt: er zahlt ab Juni 2125 Euro für einen Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden Strom.

98 weitere Grundversorger haben nach Angaben der Rheinischen Post die Preise erhöht oder eine Erhöhung angekündigt. Das Kartellamt plane deswegen Ermittlungen gegen die Anbieter. Die Verbraucherzentrale NRW rät zum Wechsel.

Die Nachricht kommt mit der Abschaltung der letzten deutschen Atomkraftwerke zu einem bemerkenswerten Zeitpunkt. Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckhardt (Grüne) hatte vor wenigen Tagen angekündigt, die Strompreise würden nach dem Atomausstieg sinken. Offenbar dauert es bis zu diesem Zeitpunkt wohl noch ein Weilchen länger.

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