Tichys Einblick
Neues von der Entwicklungshilfe

Entführte Frauen, getötete Kinder in Kamerun – aber Deutschland zahlt für Gender-Projekte

21 Millionen Euro investiert Deutschland an Steuergeld in Kamerun. Das soll die Zivilgesellschaft fördern und Geschlechterungleichheiten abbauen. Ein Hohn, angesichts der Realität in dem nordwestafrikanischen Land.

Svenja Schulze (SPD), Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

picture alliance/dpa | Rabea Gruber

Frauen seien politisch unterrepräsentiert. Das gelte nicht nur für Deutschland, wie die Ampel sagt – sondern auch für Kamerun, wie das „Gender Country Profile“ der EU festgestellt hat. Ihnen seien wichtige Posten in Schulen, Universitäten und sozialversicherten Arbeitsverhältnissen, gehobenen Berufen sowie Führungspositionen verwehrt. Sie erführen auch Nachteile durch das Familienrecht, beim Landbesitz oder beim Besitz eines Hauses, Bankkontos oder Mobiltelefons. Das teilt das „Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“ auf Anfrage der AfD mit.

Damit das Leben für Frauen in Kamerun besser wird, überweist Deutschland Geld an den nordwestafrikanischen Staat. 21 Millionen Euro sind für die nächsten vier Jahre eingeplant. Das passt ins Konzept des Ministeriums von Svenja Schulze (SPD). Dieses stellt seine Gender-Politik auf der eigenen Internetseite vor. Es kann als Erfolgsbilanz schon drei entwicklungspolitische Aktionspläne „zur Gleichstellung der Geschlechter“ vorweisen.

Sind die Geschlechterungleichheiten denn durch deutsches Geld weniger geworden, will die AfD von der Ministerin wissen. Die Ergebnisse seien noch nicht ausgewertet worden, antwortet deren Haus. Nur das Ziel stehe schon fest: „Machtungleichheiten, die auf dem Geschlecht beruhen, langfristig abzubauen…“ Dafür sollten Frauen qualifiziert werden, damit sie künftig mehr verdienten. Außerdem unterstütze Deutschland mit seinen Steuermillionen „zivilgesellschaftliche Organisationen“.

Andere Berichte lassen allerdings darauf schließen, dass es nicht ganz so gut klappt mit dem Abbau von Geschlechterungleichheiten in Kamerun. Demnach schildert die Seite Vatican News, wie die islamistische Terrormiliz „Boko Haram“ mit Frauen umspringen würden. Die Islamisten töteten und entführten ihre Söhne und Männer. Sie selbst nähme Boko Haram als Geisel, auch um sie zu missbrauchen.

Der Staat Kamerun erhebt keine Daten dazu, wie viele ihrer Zivilisten dieser islamistischen Sekte zum Opfer fallen. An anderer Stelle ist die Regierung dafür entschlossener. Demnach sind Spekulationen über den Gesundheitszustand von Präsident Paul Biya verboten, wie das Schweizer Portal Nau.ch berichtet. Er ist ein Mann, alt und – nun zumindest einen alten Mann kann man das Staatsoberhaupt nennen. Zumindest aus sicherer Entfernung. In dieses von Terror erschütterte Land investiert Deutschland Steuermillionen, um Geschlechterungleichheiten zurückzufahren. Ob das was bringt, wissen wir nicht. Noch nicht. Die „Evaluation“ steht noch aus.

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