Der ehemalige Direktor des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) Robert Redfield hat in einem Interview mit dem Nachrichtensender CNN seine Ansicht zur Herkunft des Coronavirus bekannt gemacht. Seiner Ansicht nach stammt der Erreger aus dem Labor in Wuhan und hat sich vermutlich bereits seit September 2019 in der Stadt verbreitet. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Laborarbeiter mit einem Virus, an welchem er arbeitet, infiziert wird“, gab Redfield unter anderem als Begründung für die Labortheorie an.
Es ist nachgewiesen, dass das Wuhan Institute of Virology auch Forschung an Coronaviren betrieben hat – nur wenige Ecken entfernt von jenem Wildtiermarkt, an der die Pandemie nach offizieller Darstellung ihren Ursprung hatte.
Refield glaubt ebenso, dass das Virus eine vom Menschen weiterentwickelte Form sein könnte, welche dafür gezüchtet wurde, dem Menschen gefährlicher zu sein. Er hält es für sehr unwahrscheinlich, dass ein Virus von einem Tier – im Fall von Corona eine Fledermaus – auf den Menschen übertragen wird und zum „infektiösesten Virus, die die Menschen je kannte“ wird. Normalerweise brauche ein Virus eine gewisse Zeit, um sich auf den Menschen einzustellen und effizient in seiner Verbreitung von Mensch zu Mensch zu werden. Die Geschwindigkeit, mit der sich der aktuell grassierende Virus ausgebreitet hat, ergibt in den Augen Redfields „keinen biologischen Sinn“. In einem Labor gibt es die Möglichkeit, Viren zu „verbessern“ bzw. sie effizienter und infektiöser zu machen. Deshalb sei die Labortheorie für den Ausbruch des Coronavirus sehr viel wahrscheinlicher als ein Übertreten vom Tier zum Menschen.
Jüngst stellte eine WHO-Kommission die Ergebnisse ihrer Untersuchung zum Corona-Ursprung vor. Die Forschungsgruppe, die sich immer wieder dem Vorwurf ausgesetzt sieht, pekinghörig zu sein, hält einen Laborunfall in China als Auslöser der Pandemie für „extrem unwahrscheinlich“. Doch dieses einseitige Ergebnis ganz im Sinne Pekings bekommt jetzt keine Rückendeckung mehr von oben. Der Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom nahm öffentlich Stellung. Die Mitglieder der WHO-Delegation berichteten ihm „über Schwierigkeiten beim Zugang zu Rohdaten“, sagte er. Die Ergebnisse im Bericht zur Labor-Hypothese befand er als „nicht tiefgreifend genug“. Weitere Daten und Studien seien nötig, alle Hypothesen würden für die WHO weiterhin auf dem Tisch bleiben.
Auch US-Außenminister Antony Blinken sagte, er habe „echte Bedenken über die Methodik und den Ablauf“ der Untersuchung, vor allem auch hinsichtlich des Einflusses Pekings.
Mit dem Machtwechsel in den USA scheint sich der Wind zu drehen: Denn zuvor wurde die Labor-Hypothese als Trumps fixe Idee abgestempelt. Jetzt wo der Ex-Präsident weg ist, kann man sich wohl erst eingestehen, dass dieser womöglich gar nicht so unrecht hatte.