Ein Pflichtjahr für einen gesellschaftlichen Grunddienst fordern die drei Oberbürgermeister von Tübingen, Schorndorf und Schwäbisch Gmünd.
Der Südkurier veröffentlichte den Brief an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten und den Innenminister und Felix Serrao, NZZ, auf Twitter:
Gleich die ersten Reaktionen auf den Tweet zeigen die Bandbreite. Der Retweet von tavor1 (ohne es zu merken?) bestätigt einen wichtigen Teil der Diagnose der drei Briefschreiber:
„So so, statt Deportation also Reichsarbeitsdienst. Wir brauchen in den Hotspots mehr Sozialarbeiter und mehr Freizeitangebote!„
Dazu steht im Brief der Oberbürgermeister:
Der Retweet von Acolyte sagt:
„Gute Analyse, aber die Konsequenzen muten lebensfremd an. Dieses Klientel bspw als Altenpfleger vorzustellen, schlägt bei mir eher Alarm. Ein Dienstjahr könnte nur bei Personen interessant sein, die sich ohnehin nicht vor Integrationsgeboten drücken. Abschieben ist die Lösung.“
Damit zeigt er auf die Schwäche des Briefs der drei Oberbürgermeister: Diagnose auf große Strecken zutreffend, Therapie an der eigenen Diagnose vorbei. Schreiben sie doch selbst, „Von diesen sind mittlerweile viele nicht mehr für Sozial- oder Integrationsangebote erreichbar“ – warum sollen sie das dann im Pflichtjahr sein?
Aber vielleicht geht es den drei Briefschreibern auch weniger um das Pflichtjahr, sondern um das Aufzeigen des Problems. Das ist gelungen. Wenn der Brief nicht als Tagesereignis versandet.
Die weitere Beobachtung der Medienlandschaft wird zeigen, ob, in welchem Umfang und wie der Brief aufgenommen wird.