In Bayern ist im ersten Halbjahr 2017 die Zahl der Vergewaltigungsfälle um 50 Prozent gestiegen. Im ersten Halbjahr 2017 ermittelte die Polizei 222 Vergewaltigungen mehr als im Vergleichszeitraum 2016. Das entspricht einer Gesamt-Zunahme von fast 50 Prozent. Die Zahlen gab Innenminister Herrmann im bayerischen Kabinett bekannt. Von den 685 Vergewaltigungsfällen wurden 126 von Zuwanderern begangen, im vergangenen Jahr waren es noch 60 gewesen. Nicht zu „Zuwanderern“ zählen anerkannte Asylbewerber. Wieviele Taten davon innerhalb von Asylunterkünften gezählt wurden, konnte das Innenministerium nicht sagen.
Was der Minister nicht sagte
Wie sich die Kriminalität entwickelt, zeigt detailliert die Polizeiliche Kriminalstatistik „Oberbayern Nord“, also in den Landkreisen nördlich Münchens. Danach waren 11,7 % aller ermittelten Tatverdächtigen Zuwanderer. Unter den Begriff „Zuwanderer“ werden neben Asylbewerbern Personen gerechnet, die nach Abschluss des Asylverfahrens nicht abgeschoben werden können (Duldung), sowie Kontingentsflüchtlinge und alle sich sonst illegal in Deutschland aufhaltenden Personen. Nicht zu Zuwanderern zählen anerkannte Asylbewerber. (Zu der seltsamen Definition, dass Asylbewerber nicht zu „Zuwanderern zählen“ folgender Gesamtüberblick über die bundesweite Entwicklung: https://www.tichyseinblick.de/meinungen/faktencheck-zdf-slomka-wie-kriminell-sind-zuwanderer-wirklich/)
Dieses Bild dürfte sich so ähnlich in Deutschland wiederholen. Unverständlich ist, wie die ARD zu folgender Aussage kommt: „Ein Blick in die polizeiliche Kriminalstatistik zeigt: Zuwanderer sind nicht krimineller als Deutsche. Ein Überblick über Fakten und Zahlen.“
Junge Männer? Alte Frauen?
Häufig wird angeführt, dass auch junge Deutsche häufiger kriminell werden, insbesondere junge Männer. Deshalb sei die Zunahme der Kriminalität dadurch zu erklären, dass junge Männer häufige straffällig werden als ältere Frauen.
Aber auch dies erklärt den dramatischen Anstieg der Kriminalität durch Zuwanderer nicht. Bereinigt nach Alter und Geschlecht (d.h. bei gleicher Altersstruktur wie Asylbewerber) ist die Kriminalrate der Deutschen tatsächlich geschlechtsspezifisch ausgeprägt und beträgt 4,7% bei Männern und nur 1,2% bei Frauen: Männer sind also grob gerechnet dreieinhalb mal öfter tatverdächtig.
Bei Asylbewerbern sind 39,3% der Männern tatverdächtig, 13,7% bei Frauen. Ca. 70% der Asylbewerber sind Männer. Damit stellt sich die Frage, warum deren Einwanderung hingenommen wird. Das Bild der dramatisch hohen Kriminalitätsrate von „Zuwanderern“ ist damit geschlechtsspezifisch zu erklären. Auch mit der häufig benutzen Diskriminierung junger deutscher Männer klappt es nicht so: Von deutschen Männern zwischen 20 und 30, also in etwa der Altersgruppe der Zuwanderer sind ca. 6,5% tatverdächtig, von deutschen Frauen sind weniger als 1% tatverdächtig.
Dabei gibt es erhebliche Unterscheide nach Nationalitäten. Laut polizeilicher Kriminalstatistik auf Bundesebene werden nach neuesten Zahlen 90 % aller zugewanderter Algerier und 75% aller zugewanderten Marokkaner tatverdächtig. Einen Überblick über die importierte Kriminalität gibt Jochen Renz: https://www.tichyseinblick.de/gastbeitrag/wenig-bekannte-fakten-zur-auslaenderkriminalitaet-in-deutschland/