Die deutschen Unternehmen stellen sich für die nächsten zwölf Monate auf einen weiteren Wirtschaftseinbruch ein. Das zeigt die bundesweite Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) unter insgesamt mehr als 24.000 Betrieben aus allen Branchen und Regionen. Den Umfrageergebnissen zufolge gehen mehr als die Hälfte der Unternehmen (52 Prozent) davon aus, dass sich ihre eigenen Geschäfte in den nächsten zwölf Monaten verschlechtern werden. Nur noch 8 Prozent rechnen mit einer Besserung. „Die Unternehmen befürchten, dass das Schlimmste noch kommt“, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse. Der DIHK geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt auch im gesamten Jahr 2023 um rund drei Prozent einbricht.
Außerdem leide die gesamtwirtschaftliche Nachfrage. Nach den Konsumeinschränkungen durch die Corona-Pandemie zehren nun die extrem hohen Inflationsraten an der Kaufkraft der Konsumenten und: „Angesichts anhaltend unsicherer Wirtschaftsperspektiven halten sich Unternehmen mit ihren Investitionen weiter zurück.“
Das IW vergleicht die tatsächliche Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts mit einem irrealen Szenario der Jahre 2020 bis 2022, wenn es Pandemie und Krieg nicht gegeben hätte. Die Lücke zwischen beiden beträgt 175 Milliarden Euro im ersten Corona-Jahr 2020, dann 125 Milliarden Euro 2021 und 120 Milliarden Euro im Jahr 2022. „Damit nähert sich das Ausmaß der gegenwärtigen Wertschöpfungsverluste jenen 500 Milliarden Euro infolge der globalen Finanzmarktkrise.“