Wenn es ein Symbol für diesen Bundestags-Wahlkampf gibt, dann ist es die Triller-Pfeife. Zuletzt auf dem Münchner Marienplatz soff Angela Merkels Wahlrede gegen den Lärm der Störer ab. Es waren nicht nur gellende Triller von Rechts – auch Greenpeace und andere links-grüne Gruppen randalierten.
Neu ist das ja nicht unbedingt, nur anders. Wer sich an Wahlkampf-Auftritte von Franz-Josef Strauß oder Helmut Kohl erinnert, an die Eier die auf den Kanzler der Einheit geworden wurden, der findet einen Spritzer unraffiniertes Tomatenmark auf Merkels Jacke nicht in Ordnung, aber auch nicht eine sensationell neue Form politischer Ausdrucksweise.
Die Linken pfeifen und prügeln wie auf dem G20-Gipfel in Hamburg ganz ungeniert, die Rechten verstecken die Köpfe unterm Lodenhut, diese Arbeitsteilung schien erprobt. Jetzt randalieren auch Rechte. Und mit den Rechten, die das zuvor in Klein- und Mittelstädten vorgemacht haben, jetzt auch Greenpeace und die Linken aus den großstädtischen Milieus. Man könnte auch sagen: Die schweigende Mehrheit schlägt zurück. Wenigstens ein bisschen. Politologisch gesehen könnte man jetzt das Schrumpfen der Mitte und das Anwachsen der Ränder konstatieren; vielleicht auch: Es hat sich in der Bevölkerung gar nichts verändert; die Konservativen sahen sich bei der Union und noch früher in Teilen der FDP ganz gut repräsentiert, und Rechte gab es nur ein paar.
Das macht nun ein Teil der CDU-Wähler nicht mehr mit; überraschend ist nur, dass es die CDU so überrascht.
Aber sie ist ja nicht die einzige Partei, die es überraschend trifft. Noch übler beutelt es die SPD. Sie wollte im Wahlkampf mit sozialer Gerechtigkeit punkten. Stellt sich nur die Frage, wo waren eigentlich die SPD-Minister in den vergangenen Jahrzehnten, in denen die SPD nur mit kurzer Unterbrechung im Amt war? Vor allen Dingen aber hat die SPD eines nicht erklären können: Warum will sie, dass ihre einheimische Zielgruppen immer höhere Steuern und Sozialabgaben zahlen, um Zuwanderer gleich hoch wie Jahrzehnte lange Beitragszahler zu subventionieren, die noch nie Beiträge oder Steuern gezahlt haben und Zeit ihres Daueraufenthalts auch nie angemessen zahlen werden?
Damit nähren SPD und CDU eine neue Partei, die AfD. Die CDU hat politische Räume leichtfertig geöffnet, in dem sie ihre konservative, oft noch christlich geprägte, an Recht und Ordnung orientierte Basis buchstäblich verstoßen hat. Die SPD treibt der AfD Wähler zu, die eine soziale und politische Interessenvertretung suchen; ein Phänomen, das so auch in Großbritannien, Frankreich, den großen USA und im kleinen Österreich zu beobachten war. Ja, die AfD mag eine in sich zerstrittene, unausgegorene, streckenweise braune Partei sein. Ja, mit jedem Finger, mit dem CDU und SPD zu Recht darauf hinweisen, zeigen vier zurück: auf ihr eigenes, eklatantes Versagen.
Wie groß das Signal, das zur Änderung zwingt, heute Abend sein wird, dauert nur noch Stunden, bis wir es wissen. Noch genug Zeit für Ihre Wahlwette. Sie sind herzlich eingeladen.
Wer über alle genannten Parteien hinweg am nächsten an den Ergebnissen landet, gewinnt.
Ihre Wetten nehmen wir ab sofort entgegen.
Annahmeschluss ist der Wahlsonntag (24.09.2017) um 15:00 Uhr (STATT 17, weil ab 15 Uhr schon Exit Polls herumgeistern werden). Das Wettergebnis wird am Wahlsonntag (24.09.2017) um 17.45 Uhr veröffentlicht.
Auf die Gewinner wartet:
2. Platz: zwei Bücher aus dem Shop nach Wahl
3. Platz: ein Buch aus dem Shop nach Wahl