Tichys Einblick
Interview in der Süddeutschen Zeitung

Die Grünen wollen sich zur CDU retten

Katharina Dröge hat in einem Interview gesagt, dass sich die Grünen eine Koalition „... auch mit der CDU“ vorstellen können. Die Fraktionsvorsitzende bestärkt damit einen Trend, der bei den Grünen deutlich ist: Sie wollen raus aus der Ampel.

Katharina Dröge und Robert Habeck

picture alliance / dts-Agentur | -

Markus Söder läuft auf X heiß. Er überschlägt sich mit Statements gegen eine Zusammenarbeit mit den Grünen, schreibt von „peinlichem Anbiedern“ und beteuert: „Schwarz-Grün? Mit uns nicht.“ Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef spricht sich gegen eine Koalition aus Grünen und Union im Bund aus? Das macht deutlich, wie sicher diese kommen wird. Spätestens nach der Bundestagswahl 2025. Vielleicht aber auch schon nach den Wahlen im Osten, in diesem September.

Was hat Söder so getriggert? Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katharina Dröge, hat in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung gesagt, dass sie sich „auch eine Koalition mit der CDU“ vorstellen könne. Warum Söder so abgeht, ist unklar: Weil Dröge die CSU nicht erwähnt hat? Politische Aufrichtigkeit? Oder einfach nur Söders üblicher Opportunismus kurz vor einer Wahl?

Die Zeichen, dass die Grünen die Ampel leid sind, mehren sich indes. Parteichef Omid Nouripour spricht über die aktuelle Bundesregierung nur noch als „Übergangsregierung“. Und „Wirtschaftsminister“ Robert Habeck verkündet, dass sein Kabinettskollege Christian Lindner (FDP) nicht Finanzminister wäre, wenn er, Habeck, eines Tages Bundeskanzler würde. Im Übrigen ist Habeck schon jetzt Vizekanzler.

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