Die internationale Kooperation des Institute of Global Health Innovation (IGHI) des Imperial College London und YouGov zeigt, dass die Deutschen nachlässiger werden bezüglich der Einhaltung von Corona-Schutzmaßnahmen. Anfang Mai gab knapp die Hälfte der Deutschen (47 Prozent) an, es generell zu vermeiden, das Haus zu verlassen. Noch vor einem Monat waren es 57 Prozent. Neben der nachlassenden Bereitwilligkeit, das Zuhause so wenig wie möglich zu verlassen, zeigen sich die Deutschen auch offener für Besuche. 72 Prozent vermieden es Anfang Mai, Besucher im eigenen Zuhause zu empfangen – im Vormonat waren es hingegen noch 82 Prozent.
Nur knapp zwei Drittel der Deutschen (63 Prozent) gaben Anfang Mai an, dass sie sich freiwillig in Selbstisolation begeben würden, wenn sie sich krank fühlten oder Symptome wie trockenen Husten, Fieber, Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinns, Atemnot oder Atembeschwerden hätten. Die Daten zeigen, dass diese Bereitschaft zur freiwilligen Selbstisolation innerhalb des letzten Monats stetig abgenommen hat. So lag sie Anfang April in Deutschland noch bei 73 Prozent. Andere Ländern zeigen ebenfalls einen rückläufigen Trend, aber unsere europäischen Nachbarn zeigen alle eine höhere Bereitschaft zur freiwilligen Isolation.
Mit Blick auf die untersuchten Länder zeigt sich allgemein auch ein Rückgang der Bereitschaft in der Bevölkerung, sich auf Empfehlung einer Gesundheitsbehörde oder medizinischen Fachpersonals für sieben Tage zu isolieren. Unter den europäischen Ländern ist diese Bereitschaft Anfang Mai in Deutschland am niedrigsten: Nur 75 Prozent der befragten Deutschen geben an, dass sie sehr oder eher bereit wären, sich selbst in Isolation zu begeben, wenn ihnen diese durch eine Gesundheitsbehörde oder medizinisches Fachpersonal empfohlen werden würde. Die größte Bereitschaft herrscht in Europa hierbei mit 91 Prozent unter Briten und Italienern.
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