Tichys Einblick
Bundestagswahl 2025

Die AfD holt die CDU noch ein

Viele Erzählungen der staatlichen und staatsnahen Medien entpuppen sich als Quatsch. Etwa die von der „toxischen Männlichkeit“. Bei der kommenden Wahl tritt für die AfD Alice Weidel an und wird Merz mit seiner CDU noch einholen. Mario Thurnes und Roland Tichy diskutieren die Chancen der Kandidaten.

picture alliance/dpa | Christian Charisius

Dieser Beitrag enthält kein Wort über die inhaltliche Aufstellung der AfD. Aus einem einfachen Grund: Die spielt bei der Wahl 2025 kaum eine Rolle. Diese Wahl ist eine Zuspitzung Opposition gegen Regierung. Mit Letzterer sind massiv viele Wähler unzufrieden und zu der Regierung zählen viele Wähler aus gutem Grund auch CDU, CSU, Linke, FDP und Bündnis Sahra Wagenknecht.

Es mag sich mancher daran stören, dass die inhaltliche Aufstellung der AfD keine Rolle für die Wahl spielt. Aber das ist Theorie. Wer Wahlprognosen schreibt, muss dem ins Auge schauen, was die Wahl entscheiden wird. Und das ist die Frage: Regierung oder Opposition? Während sechs Parteien als Regierung wahrgenommen werden, gilt die AfD als einzige Oppositionspartei, die eine Chance hat, mehr als fünf Prozent der Stimmen hinter sich zu vereinen.

Die deutsche Taube wählt
Keine Chance für Alice Weidel
Wer als Oppositioneller denkt, mehr als die Hälfte der Wähler seien entschieden gegen die Regierung, ist zu optimistisch. Eine große Schnittmenge ist zwar unzufrieden, unterliegt aber gleichzeitig Beharrungskräften. Anders ausgedrückt: Viele Deutsche sehnen sich nach Konservierung der Vergangenheit. Es gibt gute Gründe, warum 2024 die Selbstbeweihräucherung Angela Merkels das am dritthäufigsten verkaufte Buch hierzulande war.

Die entscheidende Frage lautet also: Wie viele Wähler sind so unzufrieden, dass sie entschieden sind, die AfD zu wählen, unbeachtet deren inhaltlicher Aufstellung? Bisher haben staatliche und staatsnahe Medien diese Beharrungskräfte bestärkt. Sie haben dem deutschen Michel das Schlaflief vom drohenden rechten Putsch vorgesungen. Doch ihre Wirkkraft lässt nach. Die Kraft neuer Medien wie X oder Tiktok steigt. Auf denen liegt die AfD vorne.

Ein Grund, warum die AfD die CDU noch einholt, liegt darin, dass sich die Erzählungen dieser Medien als Quatsch entpuppen. Etwa die von der „toxischen Männlichkeit“, vor der sie seit Jahren gerne warnen. Bei der Wahl tritt für die AfD Alice Weidel an. Gegen Friedrich, Olaf, Robert und Christian. Sie ist Opposition und die einzige Frau – und wird Merz mit seiner CDU noch einholen.


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