Nach dem aktuellen Pegelstand stehen SPD und AfD zusammen etwas unter CDU plus CSU. Union allein und klein zuhaus' im Volksparteienhaus.
Früher hätte eine Partei unter 40 Prozent nicht als Volkspartei gegolten. Wie nennt man gemessen daran die Union mit demoskopisch 33 bis 35 Prozent? Korrekt wäre wohl ehemalige Volkspartei – oder? Mit mehr Potential zum weiteren Abstieg als zum Wiederaufstieg?
Zu den aktuellen Zahlen von Emnid, Forsa und Infratest dimap gesellte sich gestern INSA – SPD und AfD gleichauf mit je 15 Prozent, das ist die Tagesnachricht.
Alle vier Institute zeigen nur die Union über 30 Prozent und alle anderen mehr als deutlich unter 20 Prozent. Hält der Trend an, setzt sich die AfD auf Platz zwei nach der Union, nähern sich die Demoskopie-Größen von SPD, Linkspartei, Grünen und FDP weiter an – unterhalb der 15%-Marke.
Gemessen am Geschehen im Bundestag stehen sich nicht die Parteien mit ihrem hier demoskopisch gezeigten Gewicht gegenüber, sondern zwei Lager: die schon länger etablierten Parteien zusammen gegen die sich deshalb potentiell umso mehr etablierende AfD. Das ist eine komfortable Lage für Frau Merkel. Erst wenn sich einzelne Fraktionen nicht mehr an den Kartellzwang halten, steht ihre Macht zur Disposition. Wirklich gefährden können Merkel aber nur Entwicklungen in der Union selbst. Sobald zu viele Wähler den Landes- und Regionalfürsten von CDU und CSU die Gefolgschaft aufkündigen, ist Feuer am Dach.
Bayern wählt Landtag und Bezirkstage am 12. Oktober. Die CSU rückt ihre Umfragen nicht heraus. Zuletzt bekannt wurden Ende Februar: 40,5 CSU; 14,1 SPD; 12,4 Grüne; 11,4 AfD; 7,2 Freie Wähler; 5,8 FDP und 3,2 Linkspartei.
Für Hessen bei Allensbach Anfang März diese Ziffern:
In Bayern braucht die CSU eine andere Partei zur Regierungsbildung. In Hessen ist es mit der Volkspartei schon seit langem vorbei.
Das interessanteste werden die Ergebnisse von CDU und SPD: im Trend oder dagegen? Wird der Abstand größer oder kleiner? Vor Weihnachten ist das Bild etwas klarer.
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