Die Deutsche Umwelthilfe ist als politischer Lobbyist sattsam bekannt. Doch jetzt scheint der kleine, aber aktive Verein ein neues Stadium seiner Eigenwahrnehmung erreicht zu haben: „Ein für alle Mal“ solle das Feuerwerk an Silvester verboten werden. „Ein für alle Mal“ – das klingt nach einem Propheten, der auf den Prenzlauer Berg steigt und verkündet: Du sollst zum neuen Jahr keine Böller krachen lassen!
Das Feuerwerk solle dauerhaft verboten werden, fordert nun die Deutsche Umwelthilfe. Die Welt berichtet davon. Wenige Tage zuvor hatte die gleiche Zeitung eine Umfrage veröffentlicht, nach der eine knappe Mehrheit für ein solches Verbot sei. Eine Fügung, die so glücklich ist, als ob beide Beiträge aufeinander aufbauen würden. Auch Journalisten brauchen manchmal Glück.
Innenministerin Nancy Faeser (SPD) müsse nur die Sprengstoffverordnung verändern, meint die Deutsche Umwelthilfe. Die Kommunen sollten nachziehen. Das würde das Feuerwerk „ein für alle Mal“ unterbinden, meint ihr Geschäftsführer Jürgen Resch gegenüber dem RND. Eine „wachsende Mehrheit“ stehe hinter seinem Verein.
Weil es „sinnlos“ sei, meint die Umwelthilfe. Was wiederum die Frage aufwirft, was sinnvoll ist? Erfüllt es einen Zweck, sich „Die Kleine Nachtmusik“ anzuhören? Sich auf einem Marktplatz zu einem Fest zu treffen? Oder ein Bild in tausend Teile zu zerstückeln, um es als Puzzle wieder zusammenzulegen? Sowie die Deutsche Umwelthilfe mit Weihnachten und Silvester durch ist, wird sie zu uns sprechen und uns lehren, was es als Nächstes zu verbieten gilt.