Der Dax hat am Freitag bis zum Mittag kräftig nachgelassen. Der deutsche Leitindex fiel um bis zu 2,3 Prozent auf 14.852 Zähler – hinabgerissen von der Deutschen Bank, deren Aktien zwischenzeitlich fast 15 Prozent verloren, gefolgt von Commerzbank und Vonovia.
Im Verlauf eines Monats büßten Anteilsscheine der Deutschen Bank somit bereits knapp 30 Prozent ein. Allein seit dem Kollaps der Silicon Valley Bank in den USA vor gut zwei Wochen haben Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank mehr als 25 Prozent ihres Werts verloren.
„Im Moment scheint die Luft raus zu sein“, kommentierte Jochen Stanzl, Chefanalyst von CMC Markets den Handel in Frankfurt. Der Abwärtstrend, der Anfang März begonnen habe, bleibe intakt. „Die Zentralbanken werden die Inflation weiter bekämpfen und der Preis ist durch die Liquiditätsprobleme in der US-Bankenbranche deutlich gestiegen.“ Bis sich der durch das Bankenbeben entstandene Schaden vollständig abschätzen ließe, werden vermutlich noch Wochen ins Land gehen, so Stanzl. Auch für die Bundesbank hatte deren Präsident Nagel am Freitag gesagt, dass es wohl weitere Zinserhöhungen geben müsse.
Dem Dax fehle einfach die Kraft, da noch zu viele Unsicherheiten im Markt seien, zitiert die WirtschaftsWoche Jürgen Molnar von RoboMarkets. „Die US-Notenbank hat am Mittwoch das Ende ihres laufenden Zinserhöhungszyklus offengelassen, so dass das Damoklesschwert steigender Zinsen weiter über den Banken und der Börse schwebt.“
(Mit Material von dts)