Die Deutsche Bahn könnte in diesem Jahr so unpünktlich sein wie noch nie. Wie die Rheinische Post berichtet, betrug die Pünktlichkeitsquote auf vielen Strecken im Fernverkehr in den Monaten Mai bis September lediglich 50 bis 60 Prozent. Die Zeitung beruft sich dabei auf die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Unionsfraktion.
An der Führungsspitze des Staatskonzerns scheint man sich für das Verspätungschaos nicht verantwortlich zu fühlen. Jedenfalls wird Bahn-Chef Richard Lutz im kommenden Jahr 2023 ganze 90 000 Euro mehr kassieren – zehn Prozent Zuschlag auf das Grundgehalt von 900 000 Euro!
Die Bahn listet ihre Quoten nach Regionen und nicht nach Bundesländern auf. Der verkehrspolitische Sprecher der Union, Thomas Bareiß (CDU), sagte der Rheinischen Post: „Die Pünktlichkeitsquoten der Bahn haben ein historisches Tief erreicht.“ Während 2020 und 2021 die Fernverkehrszüge im Schnitt eine Quote von 75 bis 90 Prozent erreicht hätten, „liegen dieses Jahr die meisten Strecken zwischen 50 und 60 Prozent“.
Ändere sich nicht bald etwas, „werden die hohen Belastungen im Schienenverkehr auch schwerwiegende Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland haben“, so Bareiß.
(dts)