Die Österreichische Post, im Gegensatz zu ihrem deutschen Pendant noch zu über 50 Prozent in Staatsbesitz, steht womöglich vor einem großen Skandal. Eigentlich sind es zwei in einem.
Nachdem zwei Postverteilzentren in Hagenbrunn und Inzersdorf lahmgelegt werden mussten, weil über 100 Mitarbeiter mit dem Corona-Virus infiziert sind, berichtet das Portal Oe24 über die Hintergründe: Fast alle der Infizierten sind offenbar Leiharbeiter, die zur Bewältigung der Zustellung von Onlineprodukten in der Lockdown-Zeit beschäftigt wurden, und zwar zum größten Teil Asylbewerber aus Somalia. Sie wurden von Leiharbeitsfirmen aus zwei Wiener Asylheimen vermittelt. „Ein Teil dieser Asylwerber wurde offenbar bereits vor Tagen im Asylzentrum Wien-Erdberg positiv auf Corona getestet, wurde dann in Quarantäne ins Wiener Messezentrum gebracht und an den darauffolgenden Tagen offenbar noch nicht gesundet zur Arbeit in die Post-Logistikzentren gefahren“, berichtet Oe24.
Den Wiener Behörden steht nun der Vorwurf ins Haus, die Verhinderung der Ausbreitung der Pandemie unter Asylbewerbern nicht im Griff zu haben. In den vergangenen Tagen war öfter über die „Flucht“ von infizierten Asylbewerbern aus Unterkünften berichtet worden.
Oe24 zitiert einen „Insider“ mit den Worten: „Von den in Hagenbrunn tätigen 200 Mitarbeitern sind über 70 Prozent Schwarzafrikaner. Viele von ihnen sind Asylwerber. Sie arbeiten als Gewerbetreibende, also als Einzelpersonen-Unternehmen, weil das für Asylwerber legal ist.“ Der zweite Teil des Skandals betrifft daher die Frage, ob die Beschäftigungspraxis der Österreichischen Post, wohlgemerkt eines Staatsunternehmens, überhaupt legal ist.
Während Österreich nun hofft, dass es zu keiner neuen Explosion der Infektionszahlen kommt, muss das das österreichische Bundesheer die Verteilung Hunderttausender liegen gebliebener Pakete übernehmen.