Tichys Einblick
Wahljahr 2019

Demoskopischer Parteien-Pegel am Jahresanfang

Diesmal geht es in den Nationalstaaten um die Positionen ihrer Regierungen und Parteien der EU gegenüber: Weiter mit dem zentralistischen der ever closer union oder Kurswechsel zu mehr Dezentralismus?

Getty Images

Ob allen Beteiligten – nicht nur den Parteien – wirklich schon klar ist, welches Megawahlereignis für ganz Europa die Wahlen in 27 Mitgliedsstaaten der EU sind? Ganz anders als alle Wahlen zum Parlament der EU, die es schon gab?

Warum ganz anders? Weil es diesmal um die Meinungen in den Nationalstaaten nicht um die Politik in Brüssel geht, sondern um die ihrer Regierungen und Parteien daheim in ihren Standpunkten der EU gegenüber: Weiter mit dem zentralistischen der ever closer union oder Kurswechsel zu mehr Dezentralismus?

Demoskopisch bedeutet das, die Unterschiede zwischen Wahlabsichten für das Parlament der EU und die nationalen Parlamente werden marginal sein. In Deutschland sieht der demoskopische Pegelstand der Parteien im Moment so aus:

Interessanter Zusammenhang: Wo die Union die 30 nicht schafft, sind die Grünen über 20. Beginnt die demoskopische Marke der Union mit 3, liegen die Grünen unter 20. Die andere Marke: Linke und FDP finden ihren Plafond bei 10 Prozent. SPD und AfD konkurrieren um den dritten Platz hinter den Grünen.

Diesem Bild entspricht auch dem, was Demoskopie-Institute meist nicht zeigen: Viele von den Wahlberechtigten, die zur Wahl gehen wollen, wechseln zwischen Union und Grünen einerseits und wandern von der SPD zur AfD andererseits.

Welche Auswirkungen die Abspaltung von Poggenburg und Co. von der AfD haben wird, kann sich demoskopisch erst im Februar abzeichnen.

Über der deutschen demoskopischen Brille darf die Wahlserie in Europa nicht aus dem Auge verloren werden. Zur Jahresmitte steht eine Neubewertung der Parteien in Europa an. Nach der folgenden Serie wissen alle mehr (Quelle wahlrecht.de):

Die mobile Version verlassen