Die Bundesregierung hat dafür geworben. 2020. „Faul wie die Waschbären“ zu sein. Damals. Vor langer, langer Zeit – gefühlt zumindest, in der öffentlichen Wahrnehmung. Eigentlich sind es nur zwei Jahre her, dass die Bundesregierung via TV-Spots Botschaften verbreiten ließ wie: „Unsere Couch war die Front“. Oder: „Wir machten nichts … So wurden wir zu Helden.“ Diese Beiträge ermutigten die Deutschen, zu Hause zu bleiben. Eine Botschaft, die offenbar durchgeschlagen hat.
Verantwortlich dafür sind laut DAK die Atemwegserkrankungen. Darunter fallen Erkältungen, Grippen oder Covid-19. Die Zahl dieser Atemwegserkrankungen ist laut DAK um 172 Prozent angestiegen. Deutlich mehr als die Hälfte aller Beschäftigten blieb im vergangenen Jahr mindestens einmal mit einem Krankenschein zu Hause. So sind in Deutschland 2022 zusätzlich 250.000 Fehltage bundesweit entstanden. Auch die psychischen Erkrankungen erreichen laut DAK einen Rekordwert.
„Dieser Rekord-Krankenstand ist alarmierend und sollte ein Weckruf für die Wirtschaft sein“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. Er betont, es sei wichtig, dass die Menschen sich schützten oder am Arbeitsplatz geschützt würden. Wie dieser Schutz aussehen soll, sagt Storm indes nicht. Vielleicht im Zweifelsfall „Helden“ und „faul wie die Waschbären“ sein – und zu Hause bleiben. Aber das scheinen die Deutschen ja jetzt schon zu tun.