Tichys Einblick
Die Fallzahlen im Vergleich

Corona-Update zum Morgen des 6. April: Das Strategiepapier im Original

Deutschlandweit sind nun 115,6 Menschen pro hunderttausend Einwohner als infiziert gemeldet. Im Bundesland Berlin sind die Mittel zum Aufstocken der Soforthilfen ausgegangen. Es wurde viel aus dem Strategiepapier des Bundesinnenministeriums zitiert, nun veröffentlicht TE es ungekürzt.

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Die Länder melden mitlerweile 95.959 Corona-Fälle. Die Johns Hopkins Universität meldet 98.864 Fälle. Damit sind in Deutschland 115,6 pro hunderttausend Einwohner als Corona-positiv gemeldet. Bayern führt den Vergleich der Bundesländer mit 186,1 Fällen an, Mecklenburg-Vorpommern bildet mit 32,8 Fällen/HT das Schlusslicht.

Ein Sonntags-Knick der Statistiken ist heute nur geringfügig auszumachen in Baden-Württemberg, Berlin und Bremen. In den vergangenen Wochen war er weit ausgeprägter. Neuinfektionen werden nun also auch sonntags größtenteils weiter gemeldet, was anfangs nicht der Fall war.

Den Länderinformationen nach sind nun 1.452 Corona-Infizierte verstorben. Das sind an 1,5% der bisher bekannten Fälle.

Folgephänomene

Die Bundesländer bezahlen an Solo-Selbstständige und Kleinunternehmen Hilfen in Höhe einmaliger 9.000 Euro. Diese Mittel werden zwar von den Ländern ausbezahlt, allerdings aus Mitteln des Bundes. Das Land Berlin hatte in den letzten Tagen auf jede ausgezahlte Soforthilfe noch einmal 5.000 Euro aufgeschlagen – bezahlt aus den Landesfinanzen. Noch vor einigen Tagen hatte man versichert, es sei genug Geld für alle Antragsteller da, nachdem die Server der Investitionsbank Berlin (IBB), die die Mittel ausbezahlt, unter dem Sturm der Antragsstellungen zusammen brachen. Am 1. April kündete die IBB dann, vorerst keine neuen Anträge zu bearbeiten. Ab diesem Montag werden wieder neue Anträge bearbeitet, doch es werden nur noch die 9.000 Euro aus Bundesmitteln ausbezahlt, denn der Stadt sind die Gelder für die Aufstockung der Zahlungen ausgegangen. Peinlich, nachdem Ramona Pop (B90/Die Grünen, Berliner Wirtschaftssenatorin) noch am 28. März verkündete: „Es sind genug Mittel da, es gilt NICHT das Windhundprinzip!“

Die Lahrer Zeitung berichtet, dass im Ortenau-Klinikum (Ortenau, Baden-Würtemberg) die Schutzmaskenversorgung so knapp ist, dass für jeden medizinischen Mittarbeiter, der mit Corona-Patienten arbeitet, zwei (2) Schutzmasken der Klasse FFP-2 verfügbar sind. Eine dieser Masken soll getragen werden, wärend die andere zwischen Alkoholtüchern gelagert trocknen soll. Reste dieser Desinfektionsmittel in den Masken verursachen jedoch Reizungen der Atemwege, Augen und führen zu Ausschlägen. Es ist nur eine von vielen Medlungen, die den Versorgungsengpass in den Krankenhäusern verdeutlichen.

An dieser Stelle wurde gestern über die angebliche Beschlagnahmung von Masken in Bangkok durch die USA berichtet. Obwohl eine Ladung von 200.000 Schutzmasken in Bangkok umgeleitet wurde und nicht in Berlin ankam, wurden anscheinend schon am Freitag 32 Tonnen Schutzausrüstung vom Flughafen Halle nach Berlin transportiert – die Versorgung ist dort also fürs Erste sichergestellt. Auf eine Anfrage des Berliner Tagesspiegels hin, antworteten jedoch sowohl die Senatssprecherin, als auch der Sprecher der Innenverwaltung, man sähe „keinen Grund, von unserem Statement abzurücken“ – der Berliner Bürgermeister Müller hatte den USA vorgeworfen, ihr Verhalten sei „unmenschlich“, der Innensenator Geisel sprach von einem Akt moderner Piraterie.

Hintergünde: Das Strategiepapier des Bundesinnenministeriums

Bei TE und in anderen Medien wurde vielfach aus einem geheimen Strategiepapier des Bundesinnenministeriums zitiert. Dieses Strategiepapier wollen wir Ihnen nun zur eigenen Bewertung vorlegen.

Das PDF des Strategiepapiers finden Sie hier.

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