In Deutschland ist die Corona-Situation noch unter Kontrolle. Beatmungsgeräte stehen bereit, Intensivkapazitäten werden ausgebaut und Patienten aus Frankreich und Italien können übernommen werden. Gesundheitsminister Jens Spahn: „Wir sind gut vorbereitet“. Spahn durfte gestern in der Pressekonferenz zur Corona-Lage verkünden: „Noch ist das die Ruhe vor dem Sturm. Keiner kann genau sagen, was in den nächsten Wochen kommt“.
Dr. Lothar Wieler, der Präsident des Robert Koch-Instituts sprach es ebenfalls deutlich aus: „Wir stehen am Anfang die Epidemie zu bekämpfen, und die Zahlen werden weiter steigen.“
Die deutsche Wirtschaft ist damit beschäftigt, in die Krisenproduktion umzustellen: immer mehr Firmen stellen Schutzkleidung und Masken her. Volkswagen prüft, ob statt Autos Bauteile für Beatmungsgeräte produziert werden können.
Thüringen hat in den letzten Tagen deutlich zugelegt. War die relative Zahl der dort Corona-positiv Getesteten bis vor kurzem noch die geringste in Deutschland, so hat das Bundesland mittlerweile Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Schleswig-Holstein überholt.
Es sind in Deutschland laut Länderinformationen mittlerweile 42.666 Personen als Corona-positiv gemeldet (Stand 26. März, 20:45). Die Johns Hopkins Universität meldet 43.646 Fälle für Deutschland (Stand 26. März, 22:15). Gestern waren noch 36.924 beziehungsweise 37.323 Fälle gemeldet. Damit steigt die gemeldete Fallzahl pro Hunderttausend auf 51,2, von gestern noch 44,3 / HT.
Laut Länderinformationen sind mittlerweile 258 Patienten mit bestätigter Corona-Infektion – 0,6 % aller Fälle – verstorben. Gestern waren es noch 201 oder 0,54%.
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat mittlerweile auch dazu aufgerufen, in der Öffentlichkeit Mundschutzmasken zu tragen. Sie garantierten keinen Schutz vor Ansteckung, verringerten aber sowohl die Wahrscheinlichkeit einer eigenen Ansteckung, als auch selbst Andere anzustecken.
Nun tritt ein, was bei TE an anderer Stelle vorausgesagt wurde: Zahlungsverpflichtungen pauschal auszusetzen ist brandgefährlich. Bild meldet, dass Adidas für seine Ladengeschäfte fürs Erste keine Miete mehr bezahlen will. Dass eine der wertvollsten Marken der Welt nicht mehr liquide genug ist, um seine Verpflichtungen zu bedienen, ist mehr als fragwürdig. Adidas wird in Deutschland manch einen Vermieter in ernste Schwierigkeiten bringen, Nachahmer provozieren und eine Kaskade des Nicht-Zahlens auslösen. Es ist ein Rückfall in die Zeit vor Ludwig Erhard und des Wirtschaftswunders – Produzenten, Händler und Dienstleiter werden ihre Güter und Dienstleistungen zurückhalten. Begründet wurde die Gesetzesänderung mit der Not von Mietern. Im Ergebnis: Die wirtschaftlich Mächtigen wie Adidas werden gestärkt, die Schwachen gehen in den Konkurs, weil wichtige Einnahmen ausbleiben: ein Symptom für verfehlte Krisen-Politik. Sie zerstört das wichtigste Element der Marktwirtschaft: Die Verlässlichkeit des Rechts. So greift das Corona-Virus nach der Gesundheit auch unser wirtschaftliches und soziales Leben an, weil Politik versagt.