Die Corona-Fallzahlen steigen stetig. Nordrhein-Westfalen und Hamburg führen die relative Fallzahlenstatistik weiterhin an. Gestern waren es dort noch 21,4 beziehungsweise 22,5 Fälle je 100.000 Einwohner. Deutschlandweit sind nun 18 Fälle pro Hunderttausend gemeldet, ein Anstieg von 5,7 Fällen seit gestern.
In Deutschland drohen wegen der Corona-Pandemie Krankenhäuser in die Pleite zu rutschen. Gegenüber der FAZ warnte vor solch einer Situation der Präsident der hessischen Krankenhausgellschaft, Christian Höftberger. Grund dafür ist, dass wegen Corona die Einnahmen einbrechen: Denn viele sonst relativ lukrative Operationen fallen weg, dafür steigen die Kosten durch den Einkauf von Schutzausrüstung und Atemgeräten. Auch bleiben in Reha-Kliniken die Patienten aus, denn es gibt ja keine Operationen. Stattdessen werden diese in Ersatzkrankenhäuser umgerüstet, um im Fall der Fälle die Intensivstationen entlasten zu können. Doch auch dies ist mit Kosten verbunden. Die Krankenhäuser sind auf diese Veränderung der Patientenstruktur nicht vorbereitet.
In Apotheken ist der Nachschub von Desinfektionsmittel und Schutzausrüstung nach wie vor nicht gesichert; auch das Rohmaterial, um Desinfektionsmittel herzustellen, ist nun nicht mehr lieferbar.
Einzelne Medikamente werden knapp, weil die Lieferketten aus China und Indien nach wie vor gestört sind.
Im bayrischen Ort Mitterteich wurde eine lokale Ausgangssperre verhängt, laut SWR soll am Sonntag in einer Konferenz zwischen Angela Merkel und den Ministerpräsidenten über allgemeine Ausgangssperren entschieden werden.
Den Angaben der Landesgesundheitsämter nach sind mittlerweile 15.012 Personen erkrankt (stand 19. März 23:00). Die John Hopkins Universität meldet derweil 15.320 Fälle. Das RKI meldet 10.999, ist jedoch noch auf dem Stand des 19. März morgens.
Ein Blick auf die logarithmische Darstellung der Fallzahlen pro hunderttausend verheißt nichts gutes für Spanien.
Die logarithmische Darstellung erlaubt es, den prozentualen Anstieg an Fallzahlen zwischen Ländern zu vergleichen. Hier werden Italien, Spanien, Frankreich und Deutschland auf einen Ausgangstag normiert. Dass die rote Linie über der italienischen (grün) liegt, ist ein Hinweis darauf, dass die Corona-Fallzahlen pro hunderttausend in Spanien schneller steigen, als sie es am gleichen Tag in Italien taten – unter der Annahme einer mehr oder weniger ähnlichen Test-Methode in den beiden Ländern.
Die gelbe Linie, die Deutschland repräsentiert, nähert sich zusehends der italienischen an, scheint sogar steiler zu werden – was eine sich beschleunigende Ausbreitung impliziert. Andererseits könnte es auch um einen Test-Bias handeln: Wenn man bei gleich bleibender Testmenge nur noch die Personen testet, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit krank sind, dann steigt die Menge an Kranken, die man findet, schneller als vorher – statistisch.