In der vergangenen Woche ist die Zahl der neu gemeldeten Corona-Fälle wieder deutlich gestiegen. Insgesamt wurden dem Robert Koch-Institut 10.735 neue Fälle gemeldet. Es wurden 37 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus gemeldet. Somit sind nun 9.386 Personen mit Corona verstorben. Den Schätzungen des RKI zufolge gibt es in Deutschland zur Zeit ungefähr 21.300 aktive Corona-Fälle – also Corona-Fälle, die innerhalb der letzten 14 Tage positiv auf eine Corona-Infektion getestet wurden und nicht verstorben sind.
Die Reproduktionszahl ist zum Ende der Woche deutlich über 1,0 gestiegen. Tatsächlich befindet sich die Vier-Tages-Reproduktionszahl, die zwei aufeinander folgende Vier-Tages-Intervalle miteinander vergleicht, seit dem 7. September konstant über 1,0. Dies ist ein Hinweis, dass sich das SARS-CoV-2 Virus wieder in Deutschland ausbreitet. Auch die 7-Tages-Inzidenz pro einhunderttausend Einwohner ist weiter gestiegen.
Die kumulative 7-Tages-Inzidenz beschreibt, wie viele Personen in den vergangenen sieben Tagen als Corona-Fall pro hunderttausend Einwohner gemeldet wurden. Sie ermöglicht es, das Pandemiegeschehen sowohl über Zeitabstände und geografisch unterschiedliche Regionen zu vergleichen. Je höher sie ist, desto mehr Personen haben sich in einer Woche in einem Gebiet angesteckt, beziehungsweise bei desto mehr Personen wurde eine Infektion entdeckt.
Wie die obige Tabelle darstellt, ist auch die Positivenquote der Corona-Testungen gestiegen – befindet sich aber nach wie vor auf einem sehr niedrigen Niveau. Es sei hier angemerkt, dass nicht jeder durchgeführte Test bedeutet, dass auch eine Person getestet wurde. Mehrfachtestungen sind möglich und ausdrücklich empfohlen, wenn der erste Test ein Ergebnis ergab, an dessen Sicherheit Zweifel bestehen. Damit sollen sowohl falsch-positive als auch falsch-negative Diagnosen vermieden werden. Der Anstieg der Positivenquote ist allerdings ein Hinweis, dass ein größerer Teil der getesteten Personen auch tatsächlich infiziert ist. Ein Anstieg der gemeldeten Corona-Fälle ist also nicht alleinig auf eine Ausweitung der Tests zurückzuführen.
Während Reiserückkehrer nach einer Analyse des RKI weiterhin ein wichtiger Faktor der neuentdeckten Infektionen sind, ist ihre Bedeutung insgesamt zurückgegangen. Vor wenigen Wochen war noch jeder zweite entdeckte Corona-Fall ein Reiserückkehrer. Mittlerweile ist es nur noch jeder Fünfte. Stattdessen finden Infektionen nun vor allem im Inland statt.
Obwohl die Zahl der Corona-Fälle steigt, bleibt die Zahl der Todesfälle weiterhin stark reduziert. Dies liegt wohl auch daran, dass die Mehrheit der Positiv-getesteten jüngeren Alterskohorten angehören. Es gibt zwar einen Anstieg in der Inzidenz bei über 80-Jähigen, aber er ist bei Weitem nicht so ausgeprägt wie im Frühjahr.
Die Lage in den Intensivstationen
Laut DIVI-Tagesreport befanden sich zum Sonntag 268 Covid-19 Patienten in intensivmedizinischer Behandlung. Davon wurden 144 invasiv beatmet. Es gibt mehr als 9.300 freie Intensivbetten. Die 7-Tages-Notfallreserve beträgt 12.300 Betten.
Mit einer Überlastung der Krankenhäuser ist zu diesem Zeitpunkt also nicht zu rechnen.