Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein hat ihre beim Grundsatzkonvent der CDU geäußerte Forderung nach schnelleren Abschiebungen bekräftigt. „Natürlich muss man Menschen in Not helfen, das ist völlig unstrittig und das habe ich auf dem Konvent auch gesagt, aber wenn ein Richter nach sorgfältiger Prüfung entscheidet, dass ein Asylantrag abzulehnen ist, dann muss auch abgeschoben werden“, sagte sie der „Welt am Sonntag“. Die Sportlerin sprach von Fällen, in denen abgelehnte Asylbewerber straf- und gewalttätig geworden seien.
„Das dürfen wir nicht verschweigen, die Sicherheit der Menschen im Alltag muss uns hundertmal mehr wert sein als Diskussionen über Gendergaga, deutsche Liederabende oder Zigeunerschnitzel. Man muss das Problem klar benennen, erst dann kann man es lösen.“ Pechstein hat es laut eigener Aussage „nicht für möglich gehalten, wie viel Wirbel und welche Aggressionen meine Impulsrede auf dem CDU-Grundsatzkonvent auslösen kann“.
Ein Anschlag auf das Auto, das sie in Berlin regelmäßig nutze, habe sie „schockiert“. Die parteilose Sportlerin, die 2021 in Berlin-Treptow-Köpenick als CDU-Direktkandidatin für den Bundestag kandidiert hatte, verteidigte auch ihr Eintreten für das traditionelle Familienbild. „Mir ist doch völlig egal, wie Menschen zusammenleben oder wen sie lieben möchten, aber die Mütter und Väter unseres Grundgesetzes wollten, dass die traditionelle Ehe von Mann und Frau besonders gefördert wird“, sagte Pechstein.
Eine Partei, die Volkspartei sein möchte, solle sich zuallererst um das Alltagsleben von Mehrheiten kümmern, fordert sie. „Auch dann, wenn die eher schweigsam sind im Vergleich zu den lauten Minderheiten.“ Zur Kritik an ihren Vortrag auf dem CDU-Treffen sagte Pechstein: „Wenn das links-grüne Lager jetzt klatschen statt buhen würde, hätte ich etwas falsch gemacht.“
Sie führte aus: Viele Positionen, die von einer breiten Mehrheit der Bevölkerung getragen würden, seien „in weiten Teilen der linken Politblase und der sie hofierenden Journalisten“ verpönt. Pechstein sagte: „Da können die wahrscheinlich gar nicht mehr anders, als reflexartig ‚rassistisch und homophob‘ zu kreischen. Von beidem bin ich genauso weit entfernt wie von neuen Weltrekorden auf Eisschnelllaufbahnen.“
Pechstein zeigte sich „genervt“ über sogenannte Poitical Correctness, die ihrer Ansicht nach „unser Land umwabert“. Wer Themen anspreche, die wehtäten, sei „ein rechter Schwurbler“. Damit könne sie nichts anfangen. „Als ich als Ostdeutsche die Wiedervereinigung erlebte, war die SPD links, die CDU rechts.“ Jetzt sei die SPD immer noch links und rechts „plötzlich alles ganz böse“. „Das ist Quatsch.“
Links- und Rechtsextreme beziehungsweise -radikale seien „das Problem in unserer Gesellschaft“ – nicht links und rechts. Aber die „Gut- und Böse-Koordinaten“ seien in den vergangenen Jahren von „Links-Grünen-Strategen“ in einem „schleichenden Prozess“ verschoben worden. „Von Teilen der Medien flankiert, scheinen sie jetzt in Stein gemeißelt“, so Pechstein.
Claudia Pechstein hat sich zwar bei Friedrich Merz in ihrer aktuellen Äußerung bedankt, aber in der Sache vertritt sie lauter politische Positionen, die zugleich eine einzige Generalkritik an Merz bedeuten, weil Merz für nichts davon politisch eintritt.