Das Vertrauen der Deutschen in die Regierungsparteien CDU und CSU ist eingebrochen. Nach der jüngsten Umfrage des Allensbach-Instituts für die FAZ, kämen die Unionsparteien, wenn an diesem Sonntag der Bundestag gewählt würde, nur auf 28,5 Prozent. Anfang Februar waren es noch 37 Prozent.
Alle anderen im Bundestag vertretenen Parteien konnten dagegen leicht zulegen – sogar die ebenfalls in Regierungsverantwortung stehende SPD (18 Prozent). Die Grünen wären mit 21 Prozent zweitstärkste Partei. Die AfD bleibt stabil bei 10 Prozent, FDP und Linke erreichen je 8,5 Prozent. Eine grün-rot-dunkelrote Koalitionsregierung kommt also mit 47,5 Prozent in den Bereich einer möglichen Bundestagsmehrheit.
Liegt das an den jüngsten Bereicherungsskandalen? Das würden wohl viele Unionspolitiker gerne wahrhaben. Aber Allensbach-Chefin Renate Köcher hält diese für nicht entscheidend, sondern kommentiert in der FAZ: „Das Vertrauen „Die CDU kann Krise“ ist erschüttert. Dieses Vertrauen hatte ihren Rückhalt in der Bevölkerung vor einem Jahr steil steigen lassen, und der Verlust dieses Vertrauens führt jetzt zu ihrem Absturz. Die Unionsparteien haben mit Abstand die größte Regierungserfahrung; wenn sie in einer solchen Krisensituation nach dem Eindruck der Bürger versagen, ist die Reaktion hart und unnachsichtig.“
Seit Januar verfällt laut Köcher die Zustimmung zur Coronapolitik der Regierung. Das lag monatelang bei über 70 Prozent, im Dezember noch bei 60. Im Februar kippte die Stimmung, jetzt ist sie völlig umgeschlagen: Nur noch rund 30 Prozent der sehen das Krisenmanagement der Bundesregierung positiv, 62 negativ.