Wer einmal Gelegenheit hatte, Ismail Tipi kennen zu lernen, dem begegnet ein nachdenklicher und dabei menschenfreundlicher wie kontaktfreudiger Politiker. Nun ist Ismail Tipi deshalb aber niemand, dem man Beliebigkeit vorwerfen könnte. Seine Kritik kann auch laut sein, wenn er die Demokratie in Gefahr sieht.
Der hessische Landtagsabgeordnete der CDU ist der erste türkischstämmige Landtagsabgeordnete der CDU in Hessen. Zuletzt gewann er souverän sein Direktmandat im Wahlkreis Offenbach Land II. Im Interview im vergangenen Oktober allerdings erzählte uns Tipi u.a. von Beleidigungen, Bedrohungen und Beschimpfungen in den sozialen Netzwerken aufgrund seiner kritischen Haltung gegenüber Salafisten und Islamisten.
Wer hier nun fragt, wie aktiv Facebook und Co gegen solche Angriffe vorzugehen bereit ist und auch real vorgeht, der wird heute am 03. Dezember 2018 von Ismail Tipi selbst via Twitter darüber informiert, dass sein Facebook-Account gerade gesperrt wurde.
Nun heißt „gesperrt“ zunächst nicht löschen des Accounts. Das Profil von Ismail Tipi bleibt für Besucher sichtbar. Aber er selbst kann nichts mehr posten oder schreiben, kann nicht antworten, nicht einmal liken, wenn ihm die Nachricht eines Freundes oder einer Freundin gefällt. Tipi kann für einen festgelegten Zeitraum nichts posten verbunden mit der Vorwarnung aus dem Hause Zuckerberg, beim nächsten Verstoß ganz gelöscht zu werden. Bereits im Juli 2015 wurde Tipi für das Posten eines Beitrags zu Salafist Pierre Vogel von Facebook gesperrt. Eine Sperre, die von Facebook rückgängig gemacht wurde – und für die schon einmal eine Entschuldigung des Social Media Giganten an Ismail Tipi erfolgt ist.
TE-„Klartext“-Kolumnist Tipi hat bereits Stellung zu dieser erneuten Sperre bezogen. Und da das augenblicklich nicht über Facebook geht, meldet er sich via Twitter:
„Facebook sieht sich gerne als Kämpfer für Freiheit und Demokratie. Leider ist das Gegenteil die Wahrheit. Erneut wurde ich als demokratisch und direkt gewählter Abgeordneter für einen Post gegen islamistischen Terror gesperrt.
Bei weiteren „Verstößen“ dieser Art droht mir Facebook, meinen Account für immer zu sperren. Die Sittenwächter bei Facebook sollten dringend Nachhilfe in Sachen Demokratie, Freiheit und Menschenrechte bekommen.
MfG Ismail Tipi“
Ismail Tipi wendet sich im Anschluss daran noch direkt an Mark Zuckerberg:
„Lieber Herr Mark Zuckerberg, mit Sperrung meiner Facebook-Seite verhindert das Netzwerk klar die politische Aufklärungsarbeit eines frei gewählten Abgeordneten. Klar ist auch: Ich lasse mich nicht mundtot machen! MfG
Ismail Tipi“