Tichys Einblick
Der Osten demoskopisch, um zu spalten?

CDU hinter AfD – SPD, Grüne und FDP hinter Linke

Gedankenlos oder noch schlimmer voller Absicht tragen Medien und Umfrageinstitute zur politischen Spaltung bei, wenn sie den Osten demoskopisch getrennt abbilden.

In den neuen Bundesländern kommt bei Infratest Dimap (für ARD und WELT) die AfD auf 27 Prozent, die Christdemokraten liegen mit 23 Prozent vier Punkte dahinter. Drittstärkste ist die Linke mit 18 Prozent, gefolgt von der SPD mit 15. Weit dahinter: die Grünen mit 7 Prozent und die FDP mit 6.

Sinn macht es nur, die Ostdeutschen als Region demoskopisch getrennt abzubilden, wenn die Spaltung der deutschen Meinungslandschaft weitergetrieben werden soll. Dass die Meinungsgrenze weniger Ost-West als Südost-Nordwest verläuft, ist eine unbekannte Tatsache, die als unbeabsichtigtes Nebenprodukt der seit 27 Jahren aus ganz unpolitischen Motiven veranstalteten R+V-Studie zu den Ängsten der Deutschen zu Tage trat.

Den Osten demoskopisch getrennt darzustellen, ist gedankenlose Jagd nach aufregenden Schlagzeilen oder schlimmer die Absicht, noch mehr zu spalten.

Denn die Bildung einer ostdeutschen Zwischenstaatsebene und Bildung einer entsprechenden Ost-Regierung, die zwischen die Bundesregierung und die Landesregierungen der neuen Bundesländer geschoben wird, hat wohl niemand vor – oder?

Die mobile Version verlassen