Tichys Einblick
Nach Musks Twitter-Übernahme

Bundesbeauftragter für Datenschutz bewirbt Twitter-Konkurrenten Mastodon

Nachdem bekannt wurde, dass Elon Musk Twitter kauft, macht der Bundesdatenschutzbeauftragte sich zur Stimme derjenigen, die Twitter verlassen wollen – und bewirbt die Alternative „Mastodon“.

IMAGO / ZUMA Wire

Nachdem der Verkauf der Kurznachrichtenplattform Twitter an den Milliardär Elon Musk beschlossen ist, kehren viele Nutzer dem sozialen Medium den Rücken. Musk begründete seinen Kauf vor allem damit, die Meinungsfreiheit auf der Plattform schützen zu wollen, nachdem in der Vergangenheit oft mit fragwürdiger Begründung Accounts gesperrt worden sind – besonders prominent der Fall von Donald Trump. Einige Nutzer befürchten nun eine Zunahme von „Hasspostings“.

Die Empörung über den Verkauf reichte soweit, dass auch reichweitenstarke Twitterer wie beispielsweise Jan Böhmermann die Gründung einer öffentlich-rechtlichen Plattform forderten, auf der man dann regulieren könnte, wie der öffentliche Diskurs abläuft.

Auch auf bereits bestehende Konkurrenzangebote zu Twitter wird zurückgegriffen, so zum Beispiel auch auf die Alternative „Mastodon“, auf die bereits einige gewechselt zu sein scheinen. Die Plattform ist anders als Twitter dezentral organisiert, auf ihr gibt es verschiedene „Communities“ mit ihren jeweiligen Servern. Gegründet wurde das Netzwerk 2016 von Eugen Rochko. Mit derzeit 11,5 Millionen registrierten Accounts kommt das Netzwerk allerdings bei Weitem nicht an die Größe von Twitter heran – mit seinen etwa 200 Millionen aktiven Nutzern.

Das ist dem Bundesbeauftragten für Datenschutz offensichtlich zu wenig – seine Behörde bewirbt die Plattform Mastodon nur einen Tag nach der Übernahme von Twitter durch Elon Musk. In einem Newsletter, der auch auf der Website veröffentlicht worden ist, wird die Plattform vorgestellt und auch erklärt, wie ein schneller Einstieg möglich ist. In dem Werbetext wird auch betont, dass sich der Bundesbeauftragte über die Aufmerksamkeit freue, die dem Netzwerk aktuell zuteil würde. 

Screenprint via BfDI

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