Fast zwei Drittel aller Bürgergeldempfänger haben einen Migrationshintergrund. Das meldet die Welt am Sonntag und beruft sich dabei auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Demnach liege der Anteil der Bürgergeldempfänger mit Migrationshintergrund im Bundesdurchschnitt bei 63,1 Prozent. Das sind 2,48 Millionen von 3,93 Millionen Bürgergeld-Bezieher.
Dabei gaben nur 73 Prozent der Transferempfänger an, ob sie einen Migrationshintergrund haben oder nicht. Die Befragung setzte keine Antwortpflicht voraus. Es handele sich „statistisch-methodisch um eine Vollerhebung mit freiwilliger Teilnahme“, so die Bundesagentur. Es gebe auch keine Kontrolle, ob die Angabe richtig sei.
Drei Bundesländer stechen in der Statistik besonders hervor. Dort liegt der Anteil der Bürgergeld-Bezieher mit Migrationshintergrund sogar über 70 Prozent. Es handelt sich um Hessen (76,4 Prozent), Baden-Württemberg (74,1 Prozent) und Hamburg (72,8 Prozent).
Laut Welt am Sonntag gab es in den letzten zehn Jahren einen „merklichen Anstieg“ der Bevölkerung mit Migrationshintergrund, nämlich von 20 Prozent (2013) auf 26 Prozent (2019) und nunmehr 29 Prozent.
Von den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten mit Migrationshintergrund waren 1,83 Millionen Ausländer, die übrigen hatten die deutsche Staatsangehörigkeit. Zu den „erwerbsfähigen Leistungsberechtigten“ gehören neben Arbeitslosen auch sog. „Aufstocker“.