Tichys Einblick
Gefährdung von Leben wird in Kauf genommen

„Block Friday“ – Umweltaktivisten blockieren bundesweit Autobahnen

Am Freitagmorgen kam es bundesweit zu Abseilaktionen von Autobahnbrücken durch Umweltaktivisten, unter anderem von Extinction Rebellion unter dem Motto "Block Friday".

picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

Die Forderung der Verkehrsgefährder: eine „Verkehrswende“ und der Stopp der Rodungsarbeiten im Dannenröder Forst. Sie hissten Banner mit Aufschriften wie „Verkehrswende statt Klimakrise“ oder „Autobahn“, wobei das „Auto“ durchgestrichen wurde. Es kam an verschiedenen Standorten in Sachsen, Hessen und Niedersachsen zu Sperrungen und teils massiven Verkehrsbehinderungen. In Sachsen räumte das SEK eine solche Aktion der Gruppe „Climate Climbers“. Die Aktivisten wurden wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr angezeigt, laut Bild wird wohl auch geprüft, die Aktivisten für die Kosten des Polizeieinsatzes aufkommen zu lassen. In Hamburg ketteten sich Aktivisten an der Köhlbrandbrücke fest.

— Polizei Hamburg (@PolizeiHamburg) November 27, 2020

Dass solche Abseilaktionen auf der Autobahn extrem gefährlich sind, zeigte jüngst im Oktober ein Fall. Damals prallte nach einer ähnlichen Aktion von Umweltaktivisten am Ende des dadurch entstandenen Staus ein Auto auf einen stehenden LKW. Ein Rettungshubschrauber flog den Schwerletzten ins Krankenhaus – bis heute wird er intensivmedizinisch behandelt, ist immer noch nicht vernehmungsfähig und wird wohl bleibende Schäden davon tragen, berichtet die BILD-Zeitung.

Das interessiert die Aktivisten freilich wenig, sie machen unbeirrt weiter. Sebastian Sacht, ein Sprecher der Aktion, sagt: „Wir wollen Aufmerksamkeit und nehmen dafür auch das Verkehrschaos in Kauf. Denn wir wollen den Verkehr ganzjährig ändern!“ Für die Aufmerksamkeit nimmt man offenbar auch die Verletzung von Menschen in Kauf. Unterstützung erhielten die Aktivisten u.a. von Ende Gelände. Die Bundestagsabgeordnete der Linken Sabine Leidig twitterte „#BlackFriday zu #BlockFriday machen!“ mit Verweis auf eben diese Aktionen.

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